Berliner Krankenhäuser: Verdi beklagt «Feuerlöscher-Politik»

Die Gewerkschaft Verdi hat Berlins Gesundheitssenatorin scharf für die angespannte Lage auf den Kinderstationen der Berliner Krankenhäuser kritisiert. «Schon seit Wochen wurde auf den drohenden Kollaps auf den pädiatrischen Stationen und Rettungsstellen hingewiesen. Es ist unbegreiflich, warum Gesundheitssenatorin (Ulrike) Gote (Grüne) nicht schon viel früher gehandelt hat», sagte Gisela Neunhöffer, stellvertretende Verdi-Landesfachbereichsleiterin für das Gesundheitswesen, am Mittwoch einer Mitteilung zufolge.
Ein Beschäftigter trägt bei einem Warnstreik eine Warnweste von Verdi. © Tom Weller/dpa/Symbolbild

Schon seit Beginn der Corona-Pandemie hätten bei Verdi organisierte Pflegekräften einen berlinweiten Krisenstab unter Einbeziehung der Beschäftigten gefordert. «Stattdessen wird wieder eine Feuerlöscher-Politik betrieben, indem nun uneingearbeitete Pflegekräfte behelfsmäßig auf die Kinder-Stationen geschickt werden», zitierte Verdi eine Kinderkrankenschwester eines Krankenhauses in Berlin-Lichtenberg. «Immer mehr unserer Kolleginnen und Kollegen verlassen den Beruf, weil sie es nicht mehr aushalten», sagte demnach die Kinderkrankenschwester.

Die Situation in den Kliniken ist derzeit äußerst angespannt. In einigen Krankenhäusern fällt Personal krankheitsbedingt aus. Zudem macht sich immer mehr der Fachkräftemangel und ein geringeres Interesse junger Menschen an einer Ausbildung im Gesundheitsbereich bemerkbar. Gleichzeitig müssen aktuell viele Kinder betreut werden, weil sie von einer RS-Virus-Erkrankung betroffen sind. Das respiratorische Synzytial-Virus kann vor allem für kleine Kinder und Säuglinge gefährlich sein. Die Grippewelle sorgt hingegen bei Erwachsenen für viele Erkrankungen.

Der Personalmangel habe sich seit dem Beginn der Pandemie zugespitzt, hieß es von Verdi. Nur mit besseren Arbeitsbedingungen, insbesondere ausreichenden, verbindlichen Personalschlüsseln und einer kostendeckenden Finanzierung der Krankenhäuser, lasse sich die Situation nachhaltig verbessern.

© dpa
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