Bei der Gedenkveranstaltung in den Uckermärkischen Bühnen sagte Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke: «Die friedliche Revolution von 1989, die zum Fall der Mauer führte, ist ein Meilenstein in der deutschen Demokratiegeschichte.» Ein Ort des Unrechts in der DDR sei das Militärgefängnis gewesen. Hier seien Tausende junge Männer für ihre politische Überzeugung oder für geringfügige Vergehen schwer bestraft worden, viele seien für ihr Leben gezeichnet. Die Bürgermeisterin von Schwedt, Annekathrin Hoppe (SPD), sagte zur Haftanstalt: «Wer dort war, war zum Schweigen verurteilt, und nach und nach wurde der mit Angst besetzte "Mythos Schwedt‘ geboren.»
Im Militärgefängnis in Schwedt (Kreis Uckermark) waren Soldaten und Offiziere der Nationalen Volksarmee (NVA) auch ohne Urteil inhaftiert worden. Zwischen 1982 und 1990 saßen rund 800 Personen in Haft - wegen Befehlsverweigerung und Fahnenflucht, aber auch wegen «staatsfeindlicher Hetze» gegen die DDR. Am 26. April 1990 wurde der letzte Militärstrafgefangene entlassen, die Einrichtung dann Ende Mai 1990 geschlossen.
An diesem Donnerstag erinnert die Landeshauptstadt Potsdam (13 Uhr) in einer Gedenkstunde an die Öffnung der Glienicker Brücke vor 33 Jahren. Dieser Ort gilt als Symbol für die deutsch-deutsche Teilung und war während des Kalten Kriegs auch wegen des Austauschs von Agenten bekannt geworden.