Politische Unfreiheiten und Massenarmut gehörten im Deutschland des Vormärz zu den Ursachen für einen tiefgreifenden sozialen und politischen Wandel. In Folge der Revolution von 1848 in Frankreich erreichten Forderungen nach Umbruch auch die damaligen deutschen Staaten. Die erste gesamtdeutsche, frei gewählte Volksvertretung kam am 18. Mai 1848 in der Frankfurter Paulskirche zusammen.
Im März 1849 unterzeichneten dann 405 Abgeordnete - wegen des noch nicht existierenden Frauenwahlrechts alles Männer - das 46 Pergamentseiten umfassende Paragrafenwerk. Allerdings sicherte das nicht die Wirksamkeit. Große deutsche Staaten wie Österreich, Preußen, Bayern, Hannover oder Sachsen erkannten die Reichsverfassung nicht an.
Von zwei Fassungen auf Papier existiert heute noch eine in Kassel. Die Ausstellung erzählt auch die verworrenen Wege des Originals, das etwa nach dem Zweiten Weltkrieg auf einem Schutthaufen gefunden worden war.