Dieses Wochenende war ganz nach dem Geschmack von Urs Fischer. Erst zwei Testspielsiege gegen den FC Augsburg, dann die Vertragsverlängerung von Kapitän Christopher Trimmel, und als wären das nicht Geschenke genug, bekam der Trainer des 1. FC Union Berlin im spanischen Trainingsdomizil Campoamor von einem Zuschauer auch noch ein paar Golfbälle im Fußball-Design als Präsent überreicht.
«Vielleicht ist es eine Aufforderung, mich im Golf zurechtzufinden», sagte der gut gelaunte Coach der Eisernen. Vorerst läuft es mit dem Fußball weiter gut für Fischer und Union. «Es waren jetzt zwei gute Tests. Ich habe viele gute Dinge gesehen», resümierte der Schweizer nach den 1:0- und 4:1-Erfolgen im Doppeltest gegen den Bundesliga-Konkurrenten aus Augsburg, der zwei Wochen vor der Saisonfortsetzung weniger im Rhythmus war als Union.
Zwei verschiedene Teams setzte Fischer ein und demonstrierte dabei eine viel größere Qualität in der Kaderbreite als der FCA. «Unsere beiden Mannschaften waren sehr bemüht», sagte Fischer. «Wir haben einige Dinge zum Teil wie erhofft umgesetzt. Mit Fortdauer der Spiele hat man gesehen, dass die Jungs müde sind», bilanzierte der 56-Jährige.
Trimmel gehörte zum zweiten Team, das beim 4:1 mit einer Viererabwehrkette inklusive des Österreichers auf der rechten Außenbahn startete, einer neuen Taktikoption der Köpenicker. Die Nachricht der Vertragsverlängerung mit dem Anführer war ein weiteres Mosaik der guten Union-Laune. Offiziell gemacht wurde die Personalie am Sonntag exakt um 10.28 Uhr - eine Anspielung auf dann zehn Jahre Club-Zugehörigkeit und die Rückennummer 28.
«Die letzten Jahre waren unglaublich emotional und für den Verein, aber auch für mich persönlich prägend. Ich freue mich sehr, dass alles weiterhin mitzuerleben und mitzugestalten», sagte Trimmel zu seiner Vertragsverlängerung. Der 35-Jährige hat inzwischen 286 Pflichtspiele für Union absolviert. In dieser Serie kamen bislang 20 dazu. «Christopher kennt den Verein seit vielen Jahren. Er ist eine absolute Identifikationsfigur für Spieler und Fans», sagte Profifußball-Geschäftsführer Oliver Ruhnert. «Seine sportlichen Leistungen sprechen für sich und wir freuen uns darüber, mit ihm eine gute Basis für seine weitere Union-Zukunft gefunden zu haben.»
Ruhnert selbst fehlt erkrankt in Spanien. Mittelfeldmann Janik Haberer musste wegen eines Infekts gegen Augsburg passen. Mit dem seit Montag laufenden Trainingslager ist Fischer bislang sehr zufrieden. «Es gab keine Verletzten. Es passt bis jetzt», sagte der Chefcoach.
Gegen Augsburg konnte Union binnen vier Stunden zwei Mal triumphieren. In der ersten Partie gegen die A-Elf des FCA agierte Union in einer 3-5-2-Formation. Angreifer Jordan Siebatcheu erzielte mit einem Handelfmeter in der 56. Minute das entscheidende Tor.
Im zweiten Match gab es gegen eine Augsburger B-Formation einen deutlichen 4:1-Sieg. Sven Michel traf doppelt (12., 39.). Zudem netzten die Sturmkollegen Kevin Behrens (26.) und Jamie Leweling (35.) ein. Am Mittwoch kehrt Union nach Berlin zurück. Am Samstag (15.30 Uhr) steht im Stadion An der Alten Försterei gegen den slowakischen Erstligisten MSK Zilina die Generalprobe für das erste Bundesliga-Heimspiel im neuen Jahr am 21. Januar (15.30 Uhr) gegen die TSG Hoffenheim auf dem Programm.