Erstes DLR-Schülerlabor in Land für künftige Fachkräfte

Von der Schule ins Labor: An der Universität BTU startet das erste Brandenburger Lab des Deutschen Luft-und Raumfahrtzentrums. Jugendliche experimentieren zu den großen Themen der Zeit - etwa der Energiewende.
Eröffnung des ersten DLR-School-Lab in Brandenburg
Schüler bei der Eröffnung des ersten DLR-School-Lab in Brandenburg. © Patrick Pleul/dpa

Schwerelosigkeit, Wasserstofferzeugung Elektro-Flugzeuge: Ab sofort können Schülerinnen und Schüler in die Welt der Forschung eintauchen und mitexperimentieren. Am Donnerstag wurde an der Brandenburgischen-Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) das erste Schülerlabor des Deutschen Instituts für Luft-und Raumfahrt (DLR) in Brandenburg eröffnet. Über ihr theoretisches Schulwissen hinaus lernen Jugendliche bei insgesamt neun Experimenten Spitzenforschung kennen und können sie für die Praxis miterproben - in Bereichen wie Raumfahrt, Energieerzeugung, elektrifizierte Luftfahrtantriebe oder CO2-arme Industrieprozesse.

Wie kann Fliegen umweltverträglich gemacht werden, wie wird elektrische Energie umgewandelt, wie kommt erzeugte Energie aus Wind und Sonne zum Verbraucher? Unter anderem zu solchen Fragen werden Schülerinnen und Schüler im DLR-School-Lab von Studierenden und Mitarbeitenden der BTU betreut. Die Jugendlichen hätten eine einmalige Chance, frühzeitig an Lösungen mitzuarbeiten, sagte BTU-Präsidentin Gesine Grande zum Start des Labors. Sie sollten neugierig gemacht werden und ihre Erfahrungen mit in den Unterricht nehmen. Im Labor könnten sie zudem für den Strukturwandel der Region und damit verbundene Herausforderungen auch für die künftige Gesellschaft sensibilisiert werden.

Zum Start des Labors waren auch Angelina Scholz und Nils Simon vom Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium in Forst dabei. Die 16-Jährige und der 15-Jährige zeigten Gästen wie Brandenburgs Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) oder DLR-Vorstandschefin Anke Kaysser-Pyzalla, wie Elektrolyse bei der Herstellung von Wasserstoff funktioniert. «Die BTU ist eine schöne Einrichtung, um viel Neues zu lernen und Sachen zu sehen, die wir im Unterricht niemals machen. Hier hat man das Praktische», sagte Nils Simon der dpa. Nach der Schule liebäugelt er mit einer dualen Ausbilung beim Chemiekonzern BASF in Schwarzheide.

Die Biologie- und Chemielehrerin Martina Schwibs sprach von großer Unterstützung durch die BTU, da Ausrüstung und geschultes Personal am Forster Gymnasium gar nicht vorhanden seien. Zudem seien außerschulische Lernorte mit Bezug auf ein Studium für die Schüler sehr wichtig, weil sie sich schon früh ausprobieren könnten.

Das DLR-Schülerlabor ermögliche forschungsnahe und lebendiges Lernen - heraus aus der Schule und hinein in die Wirklichkeit, zeigte sich Schüle begeistert. «Das ist eine Form des Lernens, für die es im Schulunterricht häufig keinen Raum und keine Zeit gibt». Viele Experimente seien in Schulen wegen fehlender Ausstattung nicht möglich. Dadurch bleibe Wissensdurst und Begeisterung mitunter auf der Strecke. Durch solch ein Schülerlabor würden Interessierte gezielt betreut. «Wir haben keine Zeit zu verlieren, denn es ist mehr als sinnig, dass die Meister von morgen in den Labs üben können.» Gleichzeitig sei es ein wichtiger Beitrag zum «vielbeklagten» Fachkräftemangel im naturwissenschaftlich-technischen Bereich.

Das erste DLR-School-Lab eröffnete im Jahr 2000 in Göttingen. Mit dem neuen Schülerlabor an der BTU nimmt das deutschlandweit 16. Lab seinen Betrieb auf. Die DLR-School-Labs werden in Deutschland pro Jahr von insgesamt rund 40.000 Schülerinnen und Schülern besucht.

© dpa
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