Zum Start des neuen Schuljahres hat die Polizei in Brandenburg knapp 200 Mal vor Schulen und auf Schulwegen kontrolliert. Dabei hätten die Beamtinnen und Beamten rund 520 Verstöße festgestellt, sagte der Leiter Verkehrsunfallprävention im Polizeipräsidium, Matthias Funk, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. In 166 Fällen seien die Fahrzeuge zu schnell gewesen. In 22 Fällen wurde laut Polizei gegen die Gurtpflicht verstoßen und in 12 Fällen stellten die Beamten fest, dass Kinder im Fahrzeug nicht richtig gesichert waren.
Funk griff drei besondere Fälle heraus: Vor der Gesamtschule Schönwalde im Havelland sei ein Fahrer oder eine Fahrerin mit 64 Kilometern pro Stunde in einer Tempo-30-Zone unterwegs gewesen. In Meyenburg in der Prignitz sei ein Elternteil ohne Fahrerlaubnis gefahren. Und in Perleberg - ebenfalls in der Prignitz - habe eine Radfahrerin das Kind in den Fahrradkorb auf dem Gepäckträger gesetzt.
«Das zeigt ganz deutlich, dass nicht für alle das Gefahrenbewusstsein im Umfeld von Schulen vorherrscht», sagte der Leiter für Verkehrsunfallprävention. Er betonte die neue Situation vor allem für Schulanfänger: «Erstklässler haben quasi die erste regelmäßige Verkehrsteilnahme in ihrem Leben.» Positiv sei: Bei den Kontrollen seien keine Verstöße wegen Alkohols oder Drogen festgestellt worden.
Rund 318.000 Schülerinnen und Schüler in Brandenburg drücken im neuen Schuljahr wieder die Schulbank. Am Montag war vor den Schulen viel los - die Kinder waren auf dem Schulweg unterwegs oder Eltern brachten sie zur Schule. Im Rahmen einer Aktion für mehr Sicherheit im Verkehr sind beim Start sogenannte Schutzengel mit neongelben Westen dabei und helfen mit, dass es nicht zu Unfällen kommt. Die Polizei kontrolliert in den ersten beiden Schulwochen verstärkt.
Die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Brandenburg liegt in diesem Schuljahr um rund 8000 höher als im vergangenen Schuljahr. Darunter sind etwa 25.000 Erstklässler, die am Samstag bereits Einschulung feierten. In Brandenburg fehlen zum Schulstart laut Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD) noch knapp 500 Lehrkräfte. 1380 Lehrkräfte wurden unbefristet eingestellt, darunter 490 Seiteneinsteiger. Anders als Freiberg hält der Landeselternrat die Stundentafel nicht für gesichert. «Es fehlen nicht nur die 500 Lehrer, sondern auch die Langzeiterkrankten und die Lehrkräfte in Elternzeit», sagte die Vorsitzende Ulrike Mauersberger der «Märkischen Allgemeinen» (Montag).