Mehr als 18.000 Stehplätze gibt es an der Alten Försterei, aber weniger als 4000 Sitzplätze. Union hatte aufgrund der vielen Stehplätze in seinem Stadion für seine Spiele in der Champions League mit einem Umzug ins Olympiastadion geplant, wenn die Zulassung von Stehplätzen nicht verlängert worden wäre. Bereits in der Saison 2021/22 waren die Eisernen für ihre Spiele in der Conference League in den Westen Berlins umgezogen. Am Ende muss Union sich entscheiden: zwischen Stehplatz-Romantik und dem Wunsch vieler Fans nach Spielen im eigenen Stadion oder dem finanziell lukrativeren Umzug ins Olympiastadion mit deutlichen Mehreinnahmen.
Präsident Dirk Zingler hatte bereits mehrfach Zweifel daran geäußert, dass der Club seine Heimspiele in der Königsklasse im eigenen Stadion austragen wird. «Zurzeit verdichten sich die Themen, dass wir die Champions League nicht in unserem Stadion spielen», sagte der 58-Jährige vor den clubeigenen Kameras in einem Video Mitte Juni. Wegen des geplanten Umbaus des Stadions müsste der Bundesligist nach jetzigem Stand in zwei Jahren ohnehin für eine Spielzeit umziehen.
Die UEFA verlängert mit dem Beschluss ihr Pilotprojekt aus der vergangenen Saison. In den kommenden Monaten sollen weitere Untersuchungen durchgeführt und Richtlinien ausgearbeitet werden. Seit 1998 waren Stehplätze in europäischen Clubwettbewerben verboten. Offen bleibt mit dem Beschluss, ob und wann auch weitere Clubs aus anderen Ländern der 55 UEFA-Mitgliedsverbände in Europa Stehplätze anbieten dürfen und wann die Regelung möglicherweise dauerhaft gilt.