Am 14. Januar 1953 hatte der damalige Bundesverkehrsminister Hans-Christoph Seebohm den Schülerlotsendienst für die Bundesrepublik nach US-amerikanischem Vorbild eingeführt. Anstoß für die Initiative gab die hohe Zahl von Kindern, die im Straßenverkehr verunglückten.
In Berlin sind nach Angaben der Landesverkehrswacht (LVW) rund 1400 Schülerlotsinnen und Schülerlotsen im Einsatz. Es seien fast ausschließlich Schülerinnen und Schüler der 6. Klassenstufe. In den meisten Bundesländern wird damit erst in der 7. Klasse gestartet.
Die Zahl sei in den vergangenen Jahren konstant geblieben, sagte LVW-Geschäftsführer Uwe Goetze der dpa. Es gebe aber an den Schulen von Jahrgang zu Jahrgang Veränderungen. «Wenn eine Schule in einem Jahrgang mehr Lotsen gewinnen kann, wird die Zahl der Einsätze pro Kind reduziert und umgekehrt - daher hat eine Schule nicht immer die gleiche Zahl an Lotsinnen und Lotsen.»
Die Deutsche Verkehrswacht schätzt, dass bundesweit derzeit etwa 50.000 Verkehrshelfer - wie die Lotsen heute genannt werden - im Einsatz sind, darunter viele Erwachsene. Nach Angaben des Vereins, der unter anderem die Schülerlotsen mit ihrer Dienstkleidung ausstattet, ist seit der Einführung an von Lotsen gesicherten Übergängen noch kein schwerer oder tödlicher Unfall passiert.