Habeck will im Fall von Stromengpässen zwei der drei verbliebenen deutschen Atomkraftwerke notfalls bis Mitte April nutzen können - Isar 2 in Bayern und Neckarwestheim in Baden-Württemberg. Nach dem Atomausstieg, der unter der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beschlossen wurde, sollten alle deutschen Atomkraftwerke zum Jahresende endgültig vom Netz gehen. Wegen der von Russland ausgelösten Energiekrise bringt Habeck nun aber eine mögliche kurze Verlängerung ins Spiel. Dem Koalitionspartner FDP und der oppositionellen Union geht das aber nicht weit genug.
Brandenburgs Finanzministerin Katrin Lange (SPD) sprach sich für eine Ausweitung der angebotenen Energie aus. «Wir sollten in der jetzigen beispiellosen Lage alle Register ziehen und auf keine wirtschaftlich nutzbare Energiequelle ohne Not verzichten», sagte sie den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Dienstag).
Brandenburgs CDU-Landtagsfraktionschef Jan Redmann forderte am Dienstag eine längere Nutzung der Kernenergie. Es müsse neue Brennstäbe für die drei zuletzt vom Netz gegangenen und für die drei noch verbliebenen Atomkraftwerke geben, damit sie zusätzlichen Strom produzierten. Der AfD-Fraktionsvorsitzende Hans-Christoph Berndt warb dafür, die Kernenergie mit neuer Technologie auszubauen - auch aus Gründen des Umweltschutzes.