Matchball Nummer zwei für den FC Energie Cottbus: Vor einer erneut großen Kulisse und Temperaturen von bis zu 27 Grad soll im zweiten Anlauf die heiße Meisterparty im Stadion der Freundschaft steigen. Mit einem Sieg im Brandenburg-Derby gegen den SV Babelsberg können die Lausitzer am Sonntag (13.00 Uhr) aus eigener Kraft den Meistertitel in der Fußball-Regionalliga Nordost perfekt machen. Sie würden dann in den Playoffs um den Aufstieg in die 3. Liga spielen.
Cottbus geht mit vier Punkten Vorsprung auf Rot-Weiß Erfurt in das vorletzte Saisonspiel. Das 1:1 im direkten Duell am vergangenen Wochenende hatte noch nicht zum Titelgewinn gereicht. Erfurt trifft zeitgleich auf Chemie Leipzig. Selbst im Falle einer Niederlage gegen Babelsberg würde Cottbus an der Tabellenspitze bleiben. «Wir haben zwei weitere Matchbälle – ein Sieg und wir sind sicher durch», sagte Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz.
Allerdings warten anschließend noch die umstrittenen Aufstiegs-Playoffs auf den Meister der Regionalliga Nordost. Am 7. und 11. Juni geht es gegen den Vertreter der Regionalliga Bayern – voraussichtlich die SpVgg Unterhaching. Im Falle des Titelgewinns werde man «für einen Moment glücklich» sein, sagte Wollitz mit Blick auf die Playoffs: «Danach geht es darum, es über die Runden bringen.»
18.674 Zuschauer sahen das Remis gegen Erfurt. Auch diesmal hofft der FC Energie wieder auf eine fünfstellige Kulisse. Der Polizei Brandenburg steht ebenfalls erneut ein Großeinsatz bevor. In der Vergangenheit waren die Spiele zwischen Cottbus und Babelsberg mehrfach von unrühmlichen Szenen auf den Zuschauerrängen überschattet worden. Beide Fanlager stehen sich in erbitterter Rivalität gegenüber.
Der SV Babelsberg hat als Tabellenneunter den Klassenerhalt schon sicher. Dennoch haben die Filmstädter noch ein großes Ziel: Sie wollen unbedingt die Meisterparty in Cottbus verhindern. «Weder Spieler noch Fans wollen bei diesem Ereignis zusehen müssen», schreibt der Verein auf seiner Internetseite. Man wolle für «den heißesten Rivalen im Land Brandenburg» der Spielverderber sein.
Für die mögliche Meisterehrung hat sich der wegen seiner Äußerungen über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in die Kritik geratene Präsident des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes, Hermann Winkler, angekündigt. Er werde trotz des Wirbels um seine Person wie geplant in Cottbus zu Gast sein, bestätigte der Funktionär der Online-Ausgabe der «Lausitzer Rundschau».