Die Debatte über Bodycams ist durch die brutalen Angriffe auf Einsatzkräfte in der Silvesternacht wieder angefacht worden. Derzeit sind in der Hauptstadt 300 Geräte in einem Probelauf im Einsatz, 50 davon bei der Feuerwehr. Die in der Hauptstadt mitregierenden Grünen und Linken sehen Bodycams eher skeptisch. In anderen Bundesländern und bei der Bundespolizei werden sie schon seit Jahren genutzt.
«Ich sage den Koalitionspartnern, dass wir sofort handeln müssen. Aus der Polizei und Feuerwehr höre ich immer wieder, dass Bodycams der richtige Ansatz sind», sagte Spranger. «Die Verzögerung bei den Bodycams geht klar auf Kosten der Rettungs- und Einsatzkräfte. Und das geht gar nicht.»
Neben mehr Bodycams fordert Spranger als Reaktion auf die Silvesternacht strengere Regeln für den Kauf von Schreckschusswaffen. Zudem will sie bei der Innenministerkonferenz eine Anpassung des Sprengstoffgesetzes diskutieren. «Jedes Bundesland sollte die Möglichkeit erhalten, auf Einsatzlagen flexibel reagieren zu können, mit kleineren Abweichungen bis hin zu einem Verbot», sagte die SPD-Politikerin dem «Tagesspiegel». «Ungefähr 30 Prozent der in der Silvesternacht verletzten Menschen, die ins Krankenhaus kamen, sind von anderen mit Böllern beschossen worden, darunter auch Kinder. Das ist unverantwortlich.»