In der Nacht zu Dienstag war der Kachowka-Staudamm des Flusses Dnipro in der von russischen Truppen besetzten Stadt Nowa Kachowka zerstört worden. Seitdem strömen riesige Mengen Wasser aus dem Stausee in der Südukraine. Zahlreiche Orte sind überflutet, darunter die Gebietshauptstadt Cherson. Zugleich sank der Pegel im eigentlichen Stausee dramatisch. Die Trinkwasserversorgung in den anliegenden Regionen ist Behördenangaben nach gefährdet.
Zu den Hilfsgütern des DRK gehören vor allem Wasser und Hygienekits. «Bei Überschwemmungen besteht vermehrt die Gefahr, an verschmutztem Trinkwasser und fehlender Abwasserbehandlung zu erkranken», sagte Winkels. Deswegen sei sauberes Wasser besonders wichtig. Die gut 1000 Hygienekits seien unter anderem mit Zahnbürsten, Duschgel, Handtüchern und Toilettenpapier bestückt. «Ein Hygienekit bringt eine Familie von fünf Leuten durch einen Monat.»
Bei Ankunft im Überschwemmungsgebiet werden die Hilfsgüter laut Winkels an das Ukrainische Rote Kreuz übergeben, das sich um die Verteilung kümmert. Ob weitere Hilfsgüter in das betroffene Gebiet geschickt werden oder erstmal nur finanziell unterstützt werde, sei derzeit noch nicht abzusehen. Klar ist Winkels zufolge aber: «Wir helfen den Menschen vor Ort so lange, wie es irgendwie nötig ist.»