«Hätte auch anders kommen können»: Ausstellung in Berlin

Die «hätte, hätte»-Frage ist nicht so häufig in Ausstellungen zu finden. Das Deutsche Historische Museum in Berlin hat sich mit «Roads not Taken. Oder: Es hätte auch anders kommen können» dieses Themas intensiver angenommen. An verschiedenen Beispielen historischer Verläufe zeichnet die Ausstellung von Freitag an für die kommenden zwei Jahre Möglichkeiten nach, die an markanten Punkten erst durch den tatsächlichen Verlauf der Geschichte ausgeschlossen wurden.
Das Deutsche Historische Museum. © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Das Museum hat dafür 14 historische Einschnitte zwischen der März-Revolution von 1848 und dem Fall der Mauer 1989 ausgewählt. Es geht um Wege der deutschen Ostpolitik, den Mauerbau, Zweiten Weltkrieg und Holocaust, die Machtübertragung auf Adolf Hitler oder den Ersten Weltkrieg.

Im Mittelpunkt ist dabei stets die Frage, wie knapp es in der jeweiligen Situation war für eine andere als die tatsächliche historische Entwicklung. Klar werden soll nach dem Konzept des deutsch-israelischen Historikers Dan Diner, dass Geschichte keine lineare Erzählung ist.

«Wir zeigen die Momente, über die man nachdenkt, wenn man zurückschaut und sich wundert: waren es Entscheidungen, Handlungen, Zufälle, die das Geschehen prägten?», sagte Museumspräsident Raphael Gross am Mittwoch in Berlin. Er erinnerte an die Leipziger Montagsdemonstration vom 9. Oktober 1989. «Es lagen andere Optionen auf dem Tisch.» Das DDR-Regime war vorbereitet, dem friedlichen Protest von mehr als 70.000 Menschen Polizeigewalt und Panzer entgegenzusetzen.

Dieser Teil der Ausstellung ist in einer virtuellen Version aufgearbeitet. Besucherinnen und Besucher können den Tag der Demonstration mit Hilfe von sieben verschiedenen Personen in einer Gamestation per Tablet des Museums durchleben und in den jeweiligen Rollen individuell beeinflussen. Sehr unterschiedliche Sichtweisen und Handlungsoptionen ergeben sich, wenn der Tag etwa aus der Perspektive von Egon Krenz - zu dem Zeitpunkt in der obersten DDR-Führung für Sicherheitsfragen zuständig -, dem Dirigenten Kurt Masur als Teil der Freiheitsbewegung oder einer Bürgerrechtlerin durchlebt wird.

© dpa
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