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Debatte um bessere Waldbrandbekämpfung

Taskforces des Bundes zur Waldbrandbekämpfung, eine bessere Ausstattung der Feuerwehren? Forderungen gibt es viele angesichts der Flammen in schwer zugänglichen Waldgebieten mit alter Munition. Die freiwilligen Einsatzkräfte bei Jüterbog können nach zwei Wochen wohl erst einmal durchatmen.
Waldbrand bei Jüterbog
Feuerwehrkräfte sind neben einem Löschhubschrauber in einem Waldstück nahe Jüterbog im Einsatz. © Sven Kaeuler/TNN/dpa

Die großen Waldbrände in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern haben eine Debatte über eine bessere Bekämpfung der Feuer auf munitionsbelasteten Gebieten ausgelöst. Das brandenburgische Innenministerium will neue Spezialfahrzeuge anschaffen, zudem dringen die Koalitionsfraktionen auf den Aufbau eines geplanten Waldbrandschutz-Kompetenzzentrums. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert eine stärkere Unterstützung des Bundes etwa bei der Räumung von Munition auf ehemaligen Militärgebieten und die Einrichtung von Taskforces zur Brandbekämpfung.

Das Feuer im Waldgebiet bei Jüterbog südlich von Berlin ist am Mittwoch zwei Wochen nach Ausbruch des Brandes erloschen. «Das Feuer ist im Moment aus», sagte die Geschäftsführerin der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, Antje Wurz. Die Stiftung ist Eigentümerin des Gebietes. In den kommenden Tagen werde die Brandfläche von den Rändern aus weiterhin überwacht. Der Einsatz der Feuerwehr ist beendet, wie die Leiterin des Jüterboger Ordnungsamtes, Christiane Lindner-Klopsch sagte.

Vor zwei Wochen war der Waldbrand auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz ausgebrochen. Alte Munition in dem Gebiet hatte die Brandbekämpfung erschwert, weil die Feuerwehr wegen der Explosionsgefahr nicht an die Brandherde herankam. Wind hatte das Feuer immer wieder angefacht. Löschflugzeuge und Hubschrauber waren im Einsatz. Die gesamte betroffene Fläche war nach Angaben der Einsatzleitung mehr als 700 Hektar groß.

Das Feuer sei an Schutzstreifen und sandigen Flächen ohne Vegetation ausgegangen, sagte die Stiftungsgeschäftsführerin Wurz am Mittwoch. Dennoch ist noch Vorsicht angebracht: «Ganz sicher können wir nicht sein. Im Innern der Fläche gibt es noch Glutnester.»

In Mecklenburg-Vorpommern musste wegen eines Waldbrandes auf einem früheren Truppenübungsplatz eine Ortschaft geräumt werden. Bei Jüterbog bestand laut Einsatzleitung keine Gefahr für Anwohner.

Vor allem wegen des fehlenden Regens blieb die Waldbrandgefahr in Brandenburg weiterhin hoch. Es kam in mehreren Regionen zu kleineren Bränden in Wäldern, auf Heideflächen und Wiesen. Die Polizei ermittelt zu den Ursachen und prüft teils, ob Brandstiftung dahintersteckt. Oft steht menschliches Fehlverhalten im Zusammenhang mit dem Ausbruch von Waldbränden.

Das brandenburgische Innenministerium will die technische Ausstattung zur Waldbrandbekämpfung mit neuen Spezialfahrzeugen aufstocken. Es wird im Rahmen des Brandenburg-Pakets geprüft, drei Spezialfahrzeuge zu beschaffen, die auf munitionsbelasteten Flächen zum Einsatz kommen können, wie das Innenministerium mitteilte. Zuvor hatten der RBB und die «Märkische Allgemeine Zeitung» berichtet. Die neuen Fahrzeuge sollen neben einer Brandbekämpfung auch bei Lagen mit dem Verdacht auf chemische, biologische, radioaktive und nukleare Gefahren Einsatzkräfte schützen, wie es hieß. Sie könnten teilweise unbemannt in den Einsatz gebracht werden. Was für Fahrzeuge es konkret sein werden, war noch nicht entschieden.

Nach den Erfahrungen mit dem großen Waldbrand auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog forderte der Präsident des Landesfeuerwehrverbands mehr gepanzerte Fahrzeuge und Munitionsräumung. Die Koalitionsfraktionen von SPD, CDU und Grünen wollen den Waldbrandschutz vorantreiben und dazu einen gemeinsamen Antrag ins Parlament einbringen. Sie wollen unter anderem, dass der geplante Aufbau eines Waldbrandschutz-Kompetenzzentrums vorankommt.

Der Jüterboger SPD-Landtagsabgeordnete Erik Stohn teilte mit, besser als alle Löschversuche seien die vorsorgliche Beseitigung der verrottenden Munition und eine bessere Strategie in der Brandbekämpfung sowie eine verbesserte Ausbildung und Ausrüstung für die Einsatzkräfte.

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): «Große Waldbrände, wie wir sie jetzt wieder in Brandenburg sehen, können nicht allein mit kommunalen Mitteln bekämpft werden.» Der Bund sollte beispielsweise Taskforces aufstellen, die schnell auf große Vegetationsbrände oder Brände auf Truppenübungsplätzen reagieren könnten. Zudem forderte Landsberg klare Regelungen zur Kostenübernahme durch die Länder, um die Kommunen von Kosten zu befreien.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) stellte den Ländern zusätzliche Hilfe in Aussicht, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtete. Man schaffe neue Transporthelikopter an. Hinzu komme Unterstützung für das Land Niedersachsen beim Betrieb von zwei leichten Löschflugzeugen für Waldbrände, die ab Mitte Juni am Flughafen Braunschweig/Wolfsburg zur Verfügung stünden.

© dpa
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