Wenn Kinder stark husten, schnell atmen und Atemnot bekommen, kann es sich um das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) handeln. An RSV kann man in jedem Alter erkranken, aber vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern ist der Erreger bedeutsam. Es kann sich um eine einfache Atemwegsinfektion handeln, aber auch schwere Verläufe bis zum Tod sind möglich. Als ein Grund für die Zunahme der Fälle nehmen Fachleute an, dass sich wegen Schulschließungen und Kontaktverboten in der Corona-Pandemie im vorletzten Winter deutlich weniger Kinder mit RSV infizierten. Das wurde nun auf- und nachgeholt.
Für die Analyse im Rahmen des Kinder- und Jugendreports untersuchten Wissenschaftler der Vandage GmbH und der Universität Bielefeld Abrechnungsdaten von rund 42.000 Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren, die bei der DAK-Gesundheit in Brandenburg versichert sind. Darunter waren 2100 Neugeborene und Säuglinge von unter einem Jahr. Analysiert wurden die Jahre 2017 bis 2022. Insgesamt sind bei der DAK-Gesundheit in Brandenburg rund 250.000 Menschen versichert.
Bundesweit mussten laut DAK im vierten Quartal 2022 hochgerechnet auf alle Kinder rund 17.000 Neugeborene und Säuglinge wegen des RS-Virus in einem Krankenhaus behandelt werden. Das seien fünfmal mehr als im gleichen Zeitraum 2018. Für die bundesweite Analyse untersuchten Wissenschaftler Daten von rund 786.000 Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren von 2017 bis 2022.