In dem ehemaligen Landtagsgebäude in Potsdam hat am Samstag der Dachstuhl des Seitenflügels gebrannt. Mehrere Stunden waren die Einsatzkräfte mit den Löscharbeiten beschäftigt. Die genaue Brandursache ist noch unklar, es wird wegen des Verdachts auf Brandstiftung ermittelt, wie ein Sprecher der Polizei am Sonntag mitteilte. Zur Höhe des Schadens konnte die Polizei bislang keine Angaben machen. Bereits Ende Juli war die Feuerwehr in dem Gebäude am Brauhausberg im Einsatz - auch da wurde eine Brandstiftung vermutet.
Polizei und Feuerwehr hatten am Samstagnachmittag von einem «Großbrand» berichtet und die Bevölkerung wegen der starken Rauchentwicklung vor einer Geruchsbelästigung gewarnt. Nach Angaben der Feuerwehr stand der Dachstuhl des Seitenflügels im ehemaligen Landtagsgebäude voll in Flammen, als die Einsatzkräfte dort eintrafen. Kurz darauf stürzte der Dachstuhl ein, dabei wurden auch angrenzende Bereiche in Mitleidenschaft gezogen.
Etwa vier Stunden später war der Brand unter Kontrolle, wie die Stadt Potsdam am Samstagabend mitteilte. Ein Feuerwehrmann sei bei dem Einsatz leicht verletzt worden. Vor allem im Süden der Stadt war eine schwarze Rauchsäule weithin sichtbar. Am Abend wurde die Warnung der Bevölkerung dann aufgehoben. Nach Angaben der Stadt waren 120 Einsatzkräfte von Feuerwehren, Polizei und Ordnungsamt vor Ort.
Die Nachlöscharbeiten dauerten nach Angaben der Regionalleitstelle bis in die Nacht an. Danach sicherte die Polizei die Einsatzstelle. In dem betroffenen Seitenflügel befand sich früher den Angaben zufolge der Plenarsaal.
Bereits Ende Juli war in einem leerstehenden Gebäude auf dem Areal des ehemaligen Landtags in Potsdam ein Brand ausgebrochen. In drei Räumen stellten die Einsatzkräfte in der Nacht auf den 24. Juli kleinere Feuer fest. Auch hier wird den Angaben nach wegen des Verdachts der Brandstiftung ermittelt. Nach Angaben einer Anwohnerin soll auch vor zwei bis drei Wochen das Gartenhaus auf dem Areal in Brand geraten sein. Zudem alarmierte sie nach eigenen Angaben in der vergangenen Woche die Polizei, weil sie bemerkte, wie Unbekannte unter anderem Möbel aus dem Dachstuhl warfen. Nach Zeugenaussagen ist das Areal an einigen Stellen leicht zugänglich und begehbar, es soll immer wieder auch Vandalismus gegeben haben.
Das historische Gebäude in der Straße Am Havelblick wurde zwischen 1990 und 2013 als Landtag genutzt. Danach diente das Areal von 2015 bis 2018 als Notunterkunft für Geflüchtete. Seit Ende 2018 steht es den Angaben zufolge leer.