Zur Frage, wie viele Menschen am CSD teilgenommen haben, wollten die Veranstalter keine Zahl nennen. Im vergangenen Jahr hatten sie sich auf etwa 600.000 festgelegt, die Polizei hatte von rund 350.000 gesprochen. «Wir hatten das Gefühl, dass es ähnlich war wie im letzten Jahr, gerade, was die Hauptbühne angeht und den Nollendorfplatz, die neuralgischen Punkte», sagte die Sprecherin. Es seien in jedem Fall mehrere Hunderttausend gewesen.
Was den CSD in diesem Jahr ausgezeichnet habe, sei der politische Charakter. «Unser Statement ist ganz klar: Wir sind nicht zum Spaß auf der Straße, sondern wir sind eine politische Demonstration», so die Sprecherin. «Und die große, breite Unterstützung der Politik hat das nochmal sehr klar verdeutlicht. Es waren so viele Politiker zu sehen wie noch nie zuvor.» Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hatte den CSD zusammen mit Bundestagspräsidenten Bärbel Bas (SPD) eröffnet. Beide waren auch beim Demonstrationszug durch die Stadt mit dabei.
Bei Wegners Eröffnungsrede hatte es auch Buhrufe gegeben. «Wir haben gehofft, es passiert nicht, aber es war zu erwarten», sagte die CSD-Sprecherin. Wegner war der erste CDU-Bürgermeister in Berlin, der den CSD eröffnet hat. Der Berliner CSD ist eine der größten Veranstaltungen der lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans-, intergeschlechtlichen und queeren Community in Europa.