Schick will sorbische und wendische Traditionen stärken

Sorbische und wendische Traditionen in Cottbus sollen in der Stadt weiter gestärkt und gepflegt werden. «Sie haben ihren festen Platz im Leben, in den ländlich geprägten Ortsteilen und dank des Niedersorbischen Gymnasiums auch hier im Stadtzentrum», erklärte Oberbürgermeister Tobias Schick (SPD) am Donnerstag beim Empfang von Schülerinnen und Schülern des Gymnasium im Rathaus. Mit dem traditionellen Zapust-Umzug trieben sie den Winter aus. Für die Zwölftklässler gab es neben Tanz und Musik auch Eier, Speck und Geld. Die sorbischen/wendischen Bräuche und Traditionen seien neben der niedersorbischen Sprache identitätsstärkend für die zweisprachige Stadt und ein Teil der Lebensfreude, sagte das Stadtoberhaupt.
Tobias Schick (SPD), Oberbürgermeister der Stadt Cottbus. © Patrick Pleul/dpa/Archivbild

In der Zeit von Mitte Januar bis vier Wochen vor Ostern ist in der Niederlausitz Zapust-Zeit. Zum Zapust oder der wendischen Fastnacht wird nach altem Brauch der Winter ausgetrieben. Jugendlichen ziehen mit Musik zampernd durch das Dorf und sammeln Speck, Eier und Geld. Als Dank singen die Umherziehenden unter anderem ein Ständchen.

Der Oberbürgermeister hatte zuvor Vertreterinnen und Vertreter sorbischer und wendischer Institutionen, Gremien und Vereine getroffen. Bei Gesprächen ging es unter anderem um die weitere Entwicklung des Niedersorbischen Gymnasiums und die Aufnahme des Witaj-Konzeptes am neuen Grundschulstandort Hallenser Straße. Witaj ermöglicht jedem Kind den Erwerb der sorbischen Sprache bereits im frühen Kindesalter in der Kindertagesstätte. Die zu lernende Sprache wird dabei neben der Erstsprache als Alltagssprache verwendet.

Die Sorben und Wenden sind seit rund 1500 Jahren in der Lausitz ansässig. Nach offiziellen Schätzungen bilden etwa 60 000 Menschen heute das Volk der Sorben und Wenden in der Oberlausitz und der Niederlausitz. Trotz Assimilierungsversuchen früherer Herrscher und Regierungen hat es seine eigene Sprache und von Festen und Brauchtum geprägte Kultur bewahrt. Das Land Brandenburg unterstützt die Stiftung für das sorbische Volk jährlich mit 3,9 Millionen Euro.

© dpa
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