Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) betonte zur Eröffnung, ihr sei es wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger ihre Volksvertretung und die Arbeitsweise ihrer Abgeordneten kennen. «Unsere parlamentarische Demokratie lebt davon, dass wir Volksvertreterinnen und Volksvertreter mit ihnen im engen Austausch sind und sie uns Rückmeldungen geben.» Die Bundestagsabgeordneten brauchten direkten Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern, auch deren Kritik, um der Verantwortung nachzukommen, die mit dem Mandat verbunden sei. «Und sie brauchen ihr Vertrauen. Das ist das Wichtigste, und das ist nicht leicht zu gewinnen.»
Unsere Demokratie sei keine Selbstverständlichkeit, sagte die SPD-Politikerin. «Wir müssen jeden Tag für sie arbeiten und sie stärken. Wie erlebnisreich, ja dramatisch das sein kann, sieht man sehr schön an der Geschichte des deutschen Parlaments, einiges davon kann man in diesen Gebäuden spüren.»
Bas wurde bei der Eröffnung von einem Bürger gefragt, ob sie wisse, dass im Grundgesetz nur vom «Bundestagspräsidenten» die Rede sei. «Ja, aber ich bin eine Frau», erwiderte sie. Worauf sie die Antwort erhielt: «Sehen Sie, und wir haben eine Petition gestartet, damit im Grundgesetz künftig auch Bundestagspräsidentin steht.» Bas begrüßte den Vorstoß erfreut. Neben ihr standen auch die Vizepräsidenten des Bundestags für Fragen bereit.
Es war der erste Tag der offenen Tür im Bundestag seit 2019. In den vergangenen beiden Jahren war er coronabedingt ausgefallen. Im Jahr 2019 hatten rund 23 000 Menschen den Bundestag erkundet.