Klare Verhältnisse vor Berlin-Derby: Union vor erstem Ziel

Mit dem Jubiläumssieg im Rücken tritt Union zum Derby bei der Hertha an. Die Mannschaft von Trainer Fischer kann mit einem weiteren Erfolg dem ersten Ziel der Köpenicker sehr nahekommen.
Unions Janik Haberer jubelt über sein Tor. © Carmen Jaspersen/dpa

Die Rollen sind klar verteilt. Vor dem achten Lokalderby in der Fußball-Bundesliga zwischen Hertha und Union trennt jeweils nur eine Mannschaft die Berliner Teams von den jeweiligen Polen der Tabelle. So reisen die Köpenicker als Tabellenzweiter zum Vorletzten am Samstag im Olympiastadion (15.30 Uhr/ Sky) an. «Wir wollen die Woche vergolden», sagte Rani Khedira vor dem brisanten Duell, das Union insgesamt viermal für sich entscheiden konnte und zuletzt dreimal nacheinander, «aber wir müssen demütig bleiben». Das Erkennen und Umsetzen der Demut wird für die Mannschaft von Union-Trainer Urs Fischer zur schwersten Aufgabe.

Denn mit 33 Punkten nach 17 Spieltagen hat Union nicht nur die erfolgreichste Hinrunde seit dem Bundesliga-Aufstieg absolviert, sondern liegt auch nur drei Punkte hinter dem derzeit etwas schwächelnden Rekordmeister FC Bayern München. «33 Punkte nach der Hinrunde sind außergewöhnlich», sagte Fischer, der nach dem insgesamt 50. Bundesliga-Sieg beim 2:1 bei Werder Bremen mit seiner Mannschaft wegen des Nachtflugverbots in Berlin erst am Donnerstag in die Hauptstadt zurückkehrte: «Ich freue mich und genieße das.»

Allerdings ist der Genuss für Fischer von kurzer Dauer. «Halte Dich nicht zu lange in der Vergangenheit auf. Gegen Hertha müssen wir wieder bereit sein», sagt der 56-Jährige, der bereits nach der Rückkehr in Berlin wieder zum Training bat. Dass Union in der bisherigen Spielzeit knapp 20 Zähler mehr als der lokale Konkurrent gesammelt hat, der auf lediglich 14 Punkte kommt und mit einer derben 0:5-Heimklatsche gegen den VfL Wolfsburg nun zum Derby antritt, bringt den Schweizer nicht aus dem Konzept.

Als Bayern-Jäger Nummer eins sieht Fischer sein Team sowieso nicht, sondern predigt auch als Tabellenzweiter nur vom Klassenerhalt. Erst müsse die Mannschaft 40 Punkte sammeln, ehe neue Ziele ausgegeben würden. Mit einem Erfolg bei der Hertha würden Union noch lediglich vier Pünktchen fehlen, für die das Team 16 Spiele Zeit hätte.

Doch Fischer selbst hegt schon höhere Ziele. «Diese Woche ist eine englische Woche, kommende Woche ist eine englische Woche, zwei Wochen später wieder», sagt Fischer über die dann zwischen den Ligaspielen anstehenden Aufgaben im DFB-Pokal am 31. Januar gegen Wolfsburg sowie in der Europa League bei Ajax Amsterdam am 16. Februar. «Hoffentlich folgen noch einige englische Wochen», sagt Fischer. Er möchte die Erfolgsserie in den nationalen wie internationalen Pokalspielen so weit wie möglich verlängern.

Zunächst aber soll die Stadtmeisterschaft erneut geholt werden, nachdem Union den Saisonauftakt im Stadion An der Alten Försterei mit 3:1 für sich entschieden hatte. «Hertha hatte keinen guten Start ins Jahr 2023, aber wir müssen weiter auf uns schauen und weiter hungrig bleiben», sagte deshalb Khedira, «wir schauen auf uns, damit sind wir gut gefahren. Alles andere können wir eh nicht beeinflussen.»

© dpa ⁄ Thomas Flehmer, dpa
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