Boëtius nach Krebs-Diagnose: Bin wieder der alte Djanga

Mittelfeldspieler Jean-Paul Boëtius von Hertha BSC hat nach seiner Hodenkrebs-Diagnose ein anderes Verhältnis zu seiner Gesundheit. «Ich bin immer noch derselbe - mit einer Veränderung: Ich nehme es nicht mehr als so selbstverständlich hin, gesund zu sein. Ich bin jeden Tag dankbar, dass es mir und meiner Familie gutgeht und wir gesund sind», sagte der 28-Jährige dem «Kicker» (Donnerstag). «Und ich weiß jetzt besser als vorher, wie viele Menschen da draußen kämpfen gegen ein Schicksal, für das sie nichts können.»
Herthas Jean-Paul Boetius am Ball. © Carmen Jaspersen/dpa/Archivbild

Boëtius ist neben Timo Baumgartl (Union Berlin), Sébastien Haller (Borussia Dortmund) und Teamkollege Marco Richter einer von vier Bundesliga-Profis, bei denen im vergangenen Jahr eine Hodenkrebs-Diagnose bekannt wurde. Der Niederländer wurde operiert, musste aber keine Chemotherapie absolvieren. Er steht schon länger wieder auf dem Platz. Es gehe ihm wieder ohne jede Einschränkung gut. «Ich war am Dienstag wieder beim Check. Ich bin wieder der alte Djanga», sagte er.

Boëtius hofft auf eine Signalwirkung der Fälle. «Geht zum Check! Wenn wir damit nur ein Leben retten können, weil die Krankheit rechtzeitig entdeckt wurde, ist das ein Sieg, der größer ist als jeder Sieg auf dem Platz», sagte der Mittelfeldspieler.

Zu Richter sei ein enges Verhältnis entstanden: «Alle waren eine Hilfe für mich, aber seitdem gibt es zu Marco eine besondere Bindung. Von ihm kam die erste oder zweite Nachricht, die ich nach meiner Diagnose bekommen habe. Und natürlich hatte ich seinen Weg zurück vor Augen.» Auch Richter hatte keine Chemotherapie absolvieren müssen und kann wieder Fußball spielen.

Nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft ist Hodenkrebs mit einem Anteil von etwa 1,6 Prozent aller Krebsneuerkrankungen eine eher seltene Tumorerkrankung. Im Unterschied zu den meisten anderen dieser Erkrankungen sind die Betroffenen jedoch zumeist noch jung. Experten-Angaben zufolge haben Lebensstilfaktoren oder bestimmte Sportarten keinen Einfluss auf die Entstehung von Hodenkrebs.

© dpa
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