Brandenburger protestieren für bessere Kita-Ausstattung

Beim Kita-Protest haben Eltern und Erzieher viele Mängel an den Kindertagesstätten im Land beklagt. Der zuständige Minister weist darauf hin, dass bereits einiges auf den Weg gebracht wurde.
Spielzeug in einer Kita
Spielzeug liegt in einer Kita. © Sebastian Gollnow/dpa/Illustration

Zu hohe Kosten, zu wenig Personal und fehlende Kita-Plätze: Eltern und Erzieher haben am Montag in Brandenburg für eine bessere Ausstattung der Kindertagesstätten im Land protestiert. «An vielen Orten unseres Bundeslandes steht das Kita-System vor dem Kollaps», hieß es auf der Internetseite der Aktion. Insgesamt waren nach Angaben der Veranstalter fast 380 Aktionen gemeldet - davon der Großteil im Berliner Speckgürtel.

Die aktuelle Regelung zur Höhe der Kita-Beiträge sei ungerecht, sagte unter anderem Angela Schweers, Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft der AWO Brandenburg. «Bürokratische Hindernisse erschweren die Arbeit der Erzieher. Auch muss unter anderem das Essensgeld abgeschafft und die Qualität der Betreuung endlich gesetzlich festgeschrieben werden.»

Es fehlten Kitaplätze und Fachkräfte seien oft zu stark belastet, um eine gute Betreuung der Kinder in kleinen Gruppen sicherzustellen, führte sie aus. Im Ergebnis würden viele Kitas früher schließen oder hätten gar tageweise zu.

Die Protestierenden forderten insbesondere zusätzliche finanzielle Mittel. «Jeder eingesparte Euro im Kitasystem, muss mehrfach in den Folgesystemen wie Schule, Ausbildung oder Jobcenter gezahlt werden, sagte Nicole Ringwelski, Kreiselternvertretung Cottbus. «Eine Umsetzung der Reform, noch in dieser Legislatur ist möglich und wichtig für die Brandenburger Kinder, Eltern und Träger», sagte eine Sprecherin der Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD) mahnte zur Geduld. «Auf die Schnelle» sei dem Problem nicht beizukommen, sagte Freiberg am Montag dem «Inforadio». Das Land habe bereits die Ausbildungskapazitäten im Kita-Bereich drastisch ausgeweitet. Laut Freiberg plant das Kabinett zudem, 1000 zusätzliche Erzieher-Stellen bis 2025 zu finanzieren.

Das Land nehme für die Kitas bereits viel Geld in die Hand, erklärte eine Sprecherin des Bildungsministeriums. «2023 mehr als 682 Millionen Euro und 2024 fast 745 Millionen Euro.» Das entspreche gegenüber dem Haushalt von 2019 einer Erhöhung um fast 153 Millionen Euro in diesem Jahr und in 2024 um weitere rund 63 Millionen Euro.

Seit langem gibt es in Brandenburg Streit über die Reform des Kitarechts. Sie war eigentlich bis Anfang 2023 geplant, liegt aber seit dem vergangenen Jahr auf Eis. Die Reform sollte unter anderem die Finanzierung transparenter gestalten, auch um Differenzen der Kita-Beiträge in den Städten und Gemeinden abzubauen.

Die rot-schwarz-grüne Landesregierung kündigte zuletzt an, die Betreuung kleiner Kinder spürbar zu verbessern. Die Eltern sollen schrittweise von den Kita-Beiträgen entlastet werden. Aus Sicht vieler Kitas in Deutschland wirkt sich der Personalmangel auch negativ auf die pädagogische Qualität aus.

© dpa
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