Bombenentschärfung am Donnerstag: S-Bahnen unterbrochen

Erneut müssen Menschen in Berlin ihre Wohnungen verlassen, weil eine Bombe entschärft wird. Diesmal ist das Exemplar aber nicht sehr groß. Betroffen ist allerdings auch die Zugstrecke durch die Stadt.
Bombenfund in Friedrichshain
Bagger stehen auf einem Baugrundstücke, wo eine Kriegsbombe gefunden wurde. © Paul Zinken/dpa

Eine 100 Kilogramm schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg soll am Donnerstag in Berlin-Friedrichshain entschärft werden. Dazu wird am Morgen ab 8.00 Uhr ein Sperrkreis um den Fundort der Bombe in der Krautstraße nahe dem Ostbahnhof eingerichtet. Alle Menschen, die dort wohnen oder arbeiten, sollen das Gebiet verlassen, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Voraussichtlich von 11.00 bis 14.00 Uhr fahren keine S-Bahnen zwischen Ostbahnhof und Alexanderplatz. Regionalzüge, ICEs und ICs werden umgeleitet. Läuft alles nach Plan, könnte die Bombe gegen 14.00 Uhr entschärft sein und die Sperrungen könnten beendet werden.

Der Durchmesser des Sperrkreises um den Fundort der Bombe auf einer Baustelle an der Ecke Lange Straße und Krautstraße beträgt nach Angaben der Polizei 350 Meter. Nach Informationen der «B.Z.» sollen mehr als 3000 Menschen betroffen sein.

In der Nähe befinden sich Wohnhäuser, eine Schule, eine Kita, die Bahnstrecke durch die Innenstadt und die große Holzmarktstraße. Der Ostbahnhof liegt etwa 500 Meter entfernt, aber nicht im Sperrkreis und wird daher auch nicht geräumt. Erst wenn Wohnungen und Arbeitsplätze leer sind, beginnen die Sprengstoffexperten vom Landeskriminalamt der Polizei mit ihrer Arbeit. Menschen, die nicht privat unterkommen, können während der Evakuierung in der Mercedes-Benz-Aren bleiben und werden dort betreut.

Wenn die Arbeiten an der Bombe und die Entschärfung, bei der der Zünder entfernt oder zerstört wird, beginnen, soll der Bahnverkehr in dem Bereich gestoppt werden. Schon ab 10.00 Uhr wird der Verkehr eingeschränkt. Auch die Durchgangsstraße an der Spree wird gesperrt.

Für die S-Bahn gibt es keinen Ersatzverkehr mit Bussen. Die Fahrgäste sollen das Gebiet umfahren und können auf die Ringbahn, U-Bahnen oder Busse ausweichen. Regionalzüge werden über Gesundbrunnen umgeleitet, viele Bahnhöfe in der Innenstadt werden nicht angefahren. Fahrgäste sollten sich im Internet informieren. Der Fernverkehr wird über den Hauptbahnhof umgeleitet.

Eine Bombe mit einem Gewicht von 100 Kilogramm gehört eher zu den kleineren Fliegerbomben. Häufiger sind 250-Kilo- und 500-Kilo-Bomben, bei denen der Sperrkreis zur Entschärfung noch größer ist. Entschärfte Bomben werden zum Sprengplatz im Grunewald gebracht und dort kontrolliert gesprengt.

Laut Polizei werden die Berliner Sprengstoffexperten im Durchschnitt etwa zwei- bis dreimal pro Tag zu Funden von Munition oder Bomben gerufen. Allein 2021 seien 52 Tonnen Kriegsmunition gefunden worden. Fast 80 Jahre nach Kriegsende liegen im Berliner Boden nach Schätzung des Senats noch mehr als 4500 Bombenblindgänger. Im Zweiten Weltkrieg warfen Amerikaner, Briten und Russen nach Einschätzung von Historikern mehr als 45.000 Tonnen Sprengstoff auf die Stadt.

© dpa
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