Studie: 2900 Kita-Plätze fehlen 2023 in Brandenburg

Gemessen am Betreuungsbedarf fehlen laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung im kommenden Jahr in Brandenburg bis zu 2900 Kita-Plätze. Die dafür erforderlichen 550 Fachkräfte ließen sich mit intensiven Anstrengungen bis 2023 möglicherweise gewinnen, wie aus dem am Donnerstag vorgelegten Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme der Bertelsmann Stiftung hervorgeht. Demnach entstünden dadurch zusätzliche Personalkosten von 26,3 Millionen Euro jährlich. Betriebs- und mögliche Baukosten für die neuen Kita-Plätze kämen hinzu.
Ein Kind spielt in einer Kita. © Sebastian Gollnow/dpa/Illustration

Doch die fehlenden Kita-Plätze sind nicht das einzige Problem in der Mark. Laut Studie werden 86 Prozent der Kita-Kinder in Brandenburg in Gruppen betreut, deren Personalausstattung nicht kindgerecht ist - bundesweit liegt dieser Wert bei 68 Prozent. In den Krippengruppen liegt der Personalschlüssel bei 1 zu 5,1. Das bedeutet, dass eine Kita-Kraft in Vollzeit für mehr als fünf Kinder verantwortlich ist. Das sei ungünstiger als der Bundeswert von 1 zu 3,9 und verfehle auch das von der Bertelsmann Stiftung empfohlene Verhältnis von 1 zu 3.

In den Kindergartengruppen sei der Personalschlüssel mit 1 zu 9,6 ebenfalls deutlich ungünstiger als der Bundeswert von 1 zu 8,4 und als der empfohlene Wert der Bertelsmann Stiftung (1 zu 7,5).

Um die empfohlene Betreuung zu gewährleisten, seien zusätzlich zu den 550 Kräften für die fehlenden Kita-Plätze weitere 10.950 Kräfte nötig. Die für alle 11.500 Kräfte entstehenden zusätzlichen Personalkosten bezifferte die Studie auf über 550 Millionen Euro jährlich.

«Die Landesregierung muss endlich durch gesetzliche Reformen die Voraussetzungen für die Einstellung von mehr Personal in den Kitas schaffen», sagt Kathrin Bock-Famulla, Expertin für frühkindliche Bildung der Bertelsmann Stiftung. Das neue Kita-Qualitätsgesetz sehe vor, dass der Bund 2023 und 2024 jeweils bis zu zwei Milliarden Euro für die frühkindliche Bildung in allen Bundesländern bereitstellt. Diese Bundesmittel sollten vor allem für eine bessere Personalausstattung verwendet werden.

© dpa
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