Bertelsmann-Studie: 17.000 Kita-Plätze fehlen 2023 in Berlin

Trotz des massiven Kita-Ausbaus fehlen laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung im kommenden Jahr in Berlin rund 17.000 Kita-Plätze. Um den Betreuungsbedarf zu decken, müssten weitere 3800 Fachkräfte eingestellt werden, wie aus dem am Donnerstag vorgelegten Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme der Bertelsmann Stiftung hervorgeht. Dadurch entstünden zusätzliche Personalkosten von rund 174 Millionen Euro jährlich. Betriebs- und mögliche Baukosten für die neuen Kita-Plätze kämen hinzu. Für Kinder unter drei Jahren fehlten 15.000 Plätze, für Kinder ab drei Jahren seien es 2000 Plätze.
Eine Praktikantin liest in einer Kita Kindern vor.. © Sebastian Gollnow/dpa/Illustration

Doch fehlende Plätze sind nicht das einzige Problem. Laut Studie werden 77 Prozent der Kita-Kinder in Berlin in Gruppen betreut, deren Personalausstattung nicht kindgerecht ist - bundesweit liegt der Wert bei 68 Prozent. In den Krippengruppen liegt der Personalschlüssel bei 1 zu 5,1. Das bedeutet, dass eine Kita-Kraft in Vollzeit für mehr als fünf Kinder verantwortlich ist. Das sei deutlich ungünstiger als der Bundeswert von 1 zu 3,9 und verfehle auch das von der Bertelsmann Stiftung empfohlene Verhältnis von 1 zu 3.

In den Kindergartengruppen sei der Personalschlüssel mit 1 zu 7,7 besser als der Bundeswert von 1 zu 8,4 und nah an dem empfohlenen Wert der Bertelsmann Stiftung (1 zu 7,5).

Um die empfohlene Betreuung zu gewährleisten, seien zusätzlich zu den 3800 Kräften für die fehlenden Kita-Plätze weitere 20 400 Kräfte nötig. Die entstehenden zusätzlichen Personalkosten für alle 24 200 Fachkräfte bezifferte Bertelsmann auf rund 1,1 Milliarden Euro jährlich.

«Die größte Hürde auf dem Weg zu genügend Plätzen sowie kindgerechten Personalschlüsseln in den Kitas bleibt der Fachkräftemangel», sagt Kathrin Bock-Famulla, Expertin für frühkindliche Bildung der Bertelsmann Stiftung. Das aktuelle Ländermonitoring zeige, dass auch im nächsten Jahr in Berlin viele Familien Schwierigkeiten bei der Betreuung ihrer Kinder haben werden: «Schon das fehlende Personal für den notwendigen Platzausbau ist bis 2023 nicht zu gewinnen und zu qualifizieren.» Für eine bessere Personalausstattung seien noch mehr Fachkräfte zusätzlich erforderlich.

© dpa
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