Um insgesamt 35 mutmaßliche Taten geht es in dem Verfahren. Der 35-Jährige soll zwischen Ende 2019 und April 2020 in einer Lagerhalle im Landkreis Potsdam-Mittelmark eine professionell eingerichtete Cannabisplantage mit drei Mittätern betrieben haben. Der 35-Jährige habe die technisch hochwertige Anlage finanziert und mit einem gesondert verfolgten Mann die Aufsicht über die Halle ausgeübt, so die Staatsanwaltschaft.
Zudem geht es um rund 30 illegale Geschäfte mit verschiedenen Drogen, an denen die Angeklagten zwischen April und Juni 2020 in unterschiedlichen Konstellationen beteiligt gewesen sein sollen. Der Handel soll laut Anklage über das verschlüsselte Mobilfunksystem des niederländischen Anbieters Encrochat erfolgt sein. So seien kiloweise Amphetamin und Marihuana verkauft worden. Zudem hätten die Angeklagten mit Kokain und Ecstasy-Tabletten gehandelt. Die mutmaßlichen Drogendealer sollen jeweils einen Betrag im sechsstelligen Bereich erlangt haben.
Der 35-Jährige soll laut Ermittlungen im April 2020 in einer Garage in Berlin mindestens 250 Kilogramm selbst produziertes Amphetamin gebunkert haben. Zudem soll er Waffen, darunter eine Maschinenpistole, an einen Encrochat-Nutzer verkauft haben. Er und die beiden Mitangeklagten wurden im Oktober 2021 festgenommen.
Die Kryptierungssoftware galt zunächst als nicht entschlüsselbar und war deshalb bei Kriminellen sehr beliebt. Der Polizei in den Niederlanden und Frankreich gelang es dennoch im Frühjahr 2020, die Software zu knacken. Millionen geheimer Encrochat-Daten wurden abgeschöpft. Dies führte zu zahlreichen Verhaftungen in ganz Europa. Der Prozess wird am 7. April fortgesetzt.