«Er berichtete mir, wie die Situation kurzfristig verbessert wird: In Berlin wird auf Basis unserer guten Erfahrungen in der Pandemie mit Hilfe eines Behandlungsnetzwerks gegengesteuert», schilderte Giffey. «Denn es ist wichtig, jederzeit erkennen zu können, wo freie Intensivbetten vorhanden sind.» Außerdem werde in den Häusern umorganisiert, um mehr Personal auf den Kinderstationen einsetzen zu können. «Darüber hinaus stimmen wir uns eng mit unseren Nachbarn aus Brandenburg ab, um Lücken in der Gesundheitsversorgung pragmatisch schließen zu können.»
Mehrere Verbände hatten jüngst Alarm geschlagen und erklärt, dass sie die Sicherheit junger Patienten ernsthaft in Gefahr sehen würden. Nicht nur in den zentralen Notaufnahmen, sondern auch in der ambulanten und der stationären Pädiatrie herrschten zunehmend unverantwortbare Zustände. Als ein Grund für den Anstieg der Patientenzahl gilt eine starke RSV-Welle, von der nach Angaben der Gesundheitsverwaltung insbesondere Kinder betroffen sind. RSV steht für das sogenannte Humane Respiratorische Synzytial-Virus, das häufig für Atemwegsinfektionen verantwortlich ist.
«Die momentane Situation in den Kinderstationen ist bundesweit sehr schwierig», sagte Giffey. Berlin werde das Thema deshalb auf der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag ansprechen. Die RSV-Infektionen seien der Auslöser. «Tieferliegende Ursache sind die Strukturschwächen unseres Krankenhaussystems», so Giffey.