Die Kältebusse in Berlin haben Schwierigkeiten, Menschen in Not in Unterkünften unterzubringen. Gründe dafür seien eine Überfüllung der Notunterkünfte oder Personalmangel in den Hilfsstellen, wodurch diese früher schließen müssten, erklärte die Sprecherin der Stadtmission Berlin, Barbara Breuer.
Die Kältebusse werden von der Stadtmission Berlin und anderen Hilfsorganisation wie der Kältehilfe betrieben. Sie kümmern sich nach Angaben von Breuer um Menschen auf der Straße, die durch die Kälte in Gefahr sind. Zum einen nehmen sie Obdachlose auf der Straße auf und bringen sie zu Notunterkünften, in denen die sie nachts schlafen können. Andererseits versorgen sie die Menschen aber auch mit Schlafsäcken oder warmen Getränken und Speisen, wenn diese nicht in Unterkünfte gebracht werden möchten oder können.
«Ganz wichtig, bevor man einen Kältebus ruft, ist immer, die Menschen anzusprechen und zu fragen, ob sie das auch wollen», sagte Breuer. Durch die begrenzten Kapazitäten des Busses solle man sich vergewissern, dass die Person wirklich Hilfe benötige, da sonst andere hilfsbedürftige Menschen zu kurz kommen könnten. Trotzdem solle man sich nicht davor scheuen, aktiv zu werden.
Generell sei der Bedarf der Hilfsangebote in diesem Jahr größer, auch bei den Kältebussen. «Wir sehen einfach, dass die Not wächst. Das sind zum Beispiel auch Rentner und Rentnerinnen mit einer kleinen Rente. Bei unserem Seniorenfrühstück müssen wir mittlerweile Menschen wegschicken, weil immer mehr kommen, als wir aufnehmen können.» Auch der Bedarf an Ehrenamtlichen sei momentan groß. Alleine für die Kältehilfe werden momentan sechs neue Kräfte gesucht.
Über 90 Projekte und Einrichtungen in ganz Berlin gehören zur Stadtmission, allein 24 davon fallen in den Bereich Armut und Wohnungslosigkeit. Damit ist die Stadtmission einer der größten Vereine in Berlin, der sich um obdach- und wohnungslose Menschen in der Hauptstadt kümmert. Hinzu kommen Angebote von Vereinen wie der Caritas, der Diakonie oder der Tafel. Offiziell leben laut Kältehilfe in Berlin 55.000 wohnungslose Menschen und 2000 Obdachlose auf der Straße, wobei die Dunkelziffer weitaus höher geschätzt wird.