Der Bundespresseball wird von der Bundespressekonferenz, dem Verein der Hauptstadtjournalisten, veranstaltet. Traditionell wird er vom Bundespräsidenten und der Frau des Vorsitzenden der Bundespressekonferenz eröffnet. In diesem Jahr wurde die Veranstaltung im Berliner Hotel Adlon zum «Solidaritätsball für die Ukraine» erklärt. Steinmeier hatte am Montag mitgeteilt, dass er nicht an dem Ball am kommenden Freitag teilnehmen werde. Er begrüße aber ausdrücklich die große Solidarität der deutschen Gesellschaft mit der Ukraine und nehme gern die Gelegenheit wahr, sich an der Spendenaktion anlässlich des Balls zu beteiligen.
Melnyk wird dagegen an dem Ball teilnehmen. «Es wird mir eine besondere Ehre sein, als Gast dieser wichtigen Veranstaltung beizuwohnen, um deutschen Journalistinnen und Journalisten, die in diesen dramatischen Tagen und Wochen über meine Heimat und meine Landsleute - auch jetzt mitten aus den Kriegsgebieten - berichten, einen tief empfundenen Dank zu äußern», sagte Melnyk. Er hat Steinmeier in der Vergangenheit wiederholt zu große Nähe zu Russland vorgeworfen. Die Ukraine hatte kürzlich einen geplanten Besuch des Bundespräsidenten in Kiew kurzfristig abgesagt.
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird nicht am Bundespresseball teilnehmen, wie ein Regierungssprecher am Montag auf Anfrage mitteilte. Er steht damit gewissermaßen in der Tradition seiner Vorgängerin Angela Merkel (CDU), die dem Bundespresseball ebenfalls regelmäßig fern blieb. Scholz reist am Mittwoch nach Japan und kehrt erst am Freitag von dieser Reise zurück.