Die Hauptstadt gilt mittlerweile bundesweit als ein Hotspot illegaler Autorennen. Allein im vergangenen Jahr hat die Berliner Justiz nach eigenen Angaben in 755 Fällen Ermittlungen gegen Raser eingeleitet. Ende Mai hatte die Polizei einen 18-Jährigen aus dem Verkehr gezogen, der in einem Sportwagen mit Tempo 280 auf der A115 unterwegs war - erlaubt war auf dem Autobahnabschnitt Tempo 100. Seit einer Gesetzesänderung im Oktober 2017 sind in solchen Fällen höhere Strafen möglich. Damals wurden verbotene Kraftfahrzeugrennen von einer Ordnungswidrigkeit zur Straftat hochgestuft.
Amtsanwaltschaft erhebt Anklage gegen mutmaßlichen Raser
Gegen einen mutmaßlichen Raser hat die Amtsanwaltschaft Berlin wegen illegalen Kraftfahrzeugrennens, Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Unfallflucht Anklage vor dem Amtsgericht Tiergarten erhoben. Wie die Amtsanwaltschaft am Freitag mitteilte, soll der 27-Jährige am Abend des 17. Dezember 2022 auf der Flucht vor der Polizei mit bis zu 163 Kilometern je Stunde durch die Stadt gefahren sein, wo nur 50 Kilometer pro Stunde erlaubt sind. An der Kreuzung von Heer- und Glockenturmstraße soll er eine rote Ampel überfahren haben, dann beim Abbiegen die Kontrolle über den Wagen verloren haben und gegen eine weitere Ampel geprallt sein. Er habe versucht, zu Fuß zu entkommen, konnte aber festgenommen werden.
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