Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat sich auf der Grünen Woche für faire Preise bei Lebensmitteln ausgesprochen. Es brauche «eine ehrliche Debatte und Klarheit, wie die Produktion von Lebensmitteln sich zukünftig gestalten soll, wenn sie trotz steigender gesetzlicher Anforderungen an Tierwohl, Klimaschutz und Bodenschutz dem Preisdruck importierter Konkurrenzprodukte standhalten soll», sagte Woidke am Montag laut Mitteilung zum Auftakt des Brandenburg-Tages in Berlin. Er warb zugleich für regionale Lebensmittel. «Die letzten zwei Jahre haben uns allen deutlich gezeigt, dass die regionale Landwirtschaft für unsere Versorgungssicherheit unverzichtbar ist.»
Der Regierungschef machte einen Rundgang durch die Brandenburg-Halle auf der Grünen Woche. Woidke probierte zum Beispiel einen Sanddornsaft von Christine Berger aus Petzow (Landkreis Potsdam-Mittelmark) sowie Biere der Braumanufakturen aus Potsdam und Boitzenburg (Kreis Uckermark). Am Stand der Eberswalder Wurst GmbH bewunderte er einen aus Salami geformten Fußballschuh des Bundesligaklubs 1. FC Union Berlin.
Woidke war nach zwei Jahren Corona-Pause auch wieder als zeitweiliger Dirigent des Landespolizeiorchesters aktiv. Er schwang den Taktstock beim Lied der Brandenburger. Für den Ministerpräsidenten ist die Grüne Woche bekanntes Terrain. Er war früher Agrarminister von Brandenburg.
«Nach dieser langen Zwangspause freue ich mich besonders über die kulinarischen Entdeckungen, die interessanten Begegnungen und den direkten Kontakt und Austausch mit den brandenburgischen Unternehmen», sagte Woidke. Das Land ist nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums zum 31. Mal auf der Agrarmesse vertreten, zum 29. Mal mit eigener Halle.
Landwirtschaftsminister Axel Vogel (Grüne) verlieh auf der Grünen Woche die ersten drei Qualitätszeichen für brandenburgische Agrarprodukte. Das regionale Zeichen «Bio Brandenburg. Gesicherte Qualität» ging an die Brandenburger Bio-Ei GmbH in Wustermark, die Mosterei Ketzür aus Beetzseeheide und das Landgut Pretschen im Spreewald, wie das Agrarministerium mitteilte. Vogel sagte, er sei zuversichtlich, dass bald weitere Unternehmen - konventionelle und aus dem Bio-Bereich - dazukämen.
Der brandenburgische Bauernverband zeigte sich zum Auftakt der Messe, die am Freitag begonnen hatte, mit dem Besucherinteresse zufrieden. Die Veranstalter erwarten bis zum 29. Januar rund 300 000 Gäste bei der Grünen Woche.