«Viel mehr, als auf das Trennende zu schauen, müssen wir den Mut aufbringen, uns als eine vielfältige demokratische Gemeinschaft zu verstehen», führte er weiter aus. Hierfür die entsprechenden Rahmenbedingungen und gleichwertigen Ausgangsvoraussetzungen zu schaffen, sei unser aller Auftrag.
Viele Generationen hätten die Teilung Deutschlands nicht mehr erlebt, so Buchner. «Dennoch bestehen auch unter jungen Menschen immer noch Vorurteile und Ressentiments.» Zukunftsperspektiven seien zu Teilen immer noch vom Wohnort abhängig.
«Ein besonderer Fokus unserer stetigen Bemühungen, die Einheit Deutschlands zu vollziehen, muss daher darin liegen, jedem Kind in unserem Land die gleichen Chancen zu geben und mit politischer Bildung das wichtige Grundverständnis für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern.»
Buchners kritische Bilanz 32 Jahre nach der Wiedervereinigung umfasst aber auch Positives. «Berlin ist als Stadt zusammengewachsen», erklärte er. Doch nicht nur städtebaulich seien Lücken geschlossen worden. Im Jahr 2022 sei Berlin eine pulsierende Metropole der Kultur, der Wirtschaft und des Sports, die für das ganze wiedervereinigte Deutschland in die Welt ausstrahle. «Das Berlin von heute ist damit ein leuchtendes Symbol für die deutsche Einheit.»