«Bundesweit, aber auch in Bayern haben sich deutlich mehr Kliniken beteiligt, als wir im Vorfeld wussten», sagte Fuchshuber und betonte zugleich: «Die Versorgung der Patientinnen und Patienten, geplante Operationen wie auch die Notaufnahme war gewährleistet.»
Mit dem Protest wollen BKG, Marburger Bund, die Gewerkschaft Verdi und die Vereinigung der Pflegenden in Bayern ihre Forderung nach einem Inflationsausgleich untermauern. Dieser soll helfen, die gestiegenen Kosten und Gehälter zu bezahlen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hingegen strebt über den Sommer konkretere Vorschläge für die geplante Neuaufstellung der Kliniken in Deutschland an.
Im Kern will er das Vergütungssystem mit Pauschalen für Behandlungsfälle ändern, um Kliniken von ökonomischem Druck zu lösen. Um nicht auf immer mehr Fälle angewiesen zu sein, sollen sie einen größeren Vergütungsanteil allein schon für das Vorhalten von Leistungsangeboten bekommen.
Die Kliniken fürchten aber, dass die Reform zu spät kommt, weil schon im nächsten Jahr 20 bis 25 Prozent der Häuser bundesweit Insolvenz anmelden dürften. «Landkreise, die bislang eine schwarze Null oder ein kleines Defizit haben, sprechen in diesem Jahr von 10 bis 20 Millionen Euro Defizit», schilderte Fuchshuber. Geld, das an anderer Stelle fehle. «Das ist gerade in Bayern eklatant, weil wir überdurchschnittlich viele kommunale Krankenhäuser haben.»