Rund 18.000 Beschäftigte haben am Donnerstag in bayerischen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie nach Angaben der IG Metall vorübergehend die Arbeit niedergelegt. Die Warnstreiks begleiten die Tarifverhandlungen mit den Metall-Arbeitgebern. Im Nachbarbezirk Baden-Württemberg lief parallel am Donnerstag eine weitere Runde der dortigen Verhandlungen. Dort gab es Hoffnungen auf einen möglichen Pilotabschluss.
Bei Bosch in Bamberg und drei weiteren Betrieben seien etwa 3650 Beschäftigte in vier- bis fünfstündige Warnstreiks getreten, 1800 beteiligten sich an einer gemeinsamen Demonstration, teilte die Gewerkschaft weiter mit. Vor dem Regensburger BMW-Werk demonstrierten den Angaben zufolge 2650 Beschäftigte, auch von weiteren Betrieben wie Infineon, Krones und Rhenus. Bei BMW in Landshut nahmen demnach 820 Beschäftigte an einer Warnstreik-Kundgebung teil, auch vom Kontraktlogistiker Schnellecke. Kundgebungen und Demonstrationen gab es auch in Schwaben, Unterfranken, Mittelfranken und Oberbayern.
«Die Arbeitgeber können den Frieden in den Betrieben jetzt nur noch mit einer kräftigen prozentualen Entgelterhöhung wahren», sagte Bayerns IG-Metall-Chef Johann Horn. Häufig sei die Warnstreikbeteiligung höher denn je, die Beschäftigten seien über die Haltung der Arbeitgeberseite erbost. «Die Beschäftigten lassen sich nicht länger an der Nase herumführen», sagte Horn.
Bisher hatte es in dem bundesweiten Tarifkonflikt vier ergebnislose Verhandlungsrunden gegeben. Die IG Metall fordert acht Prozent mehr Lohn. Die Arbeitgeber haben für zweieinhalb Jahre einmalig 3000 Euro netto sowie eine bislang nicht bezifferte Erhöhung der Lohntabellen angeboten. Bereits in den vergangenen Tagen hatten sich allein in Bayern Zehntausende Metaller an den Warnstreiks beteiligt. Im Freistaat arbeiten rund 855.000 Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie, bundesweit sind es fast vier Millionen.