IG Metall droht mit Ausweitung der Warnstreikwelle

In der Metall- und Elektrobranche ringen IG Metall und Arbeitgeber seit Wochen ergebnislos um einen Tarifabschluss. Die Gewerkschaft überzieht die Unternehmen mit einer massiven Warnstreikwelle.
«Warnstreik!» steht auf einem Schild. © Friso Gentsch/dpa/Symbolbild

Vor der nächsten Tarifverhandlungsrunde in Baden-Württemberg droht die IG Metall mit einer weiteren Ausweitung ihrer Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie. Größte Veranstaltung in Bayern war am Mittwoch nach Angaben der Gewerkschaft eine Kundgebung mit 5100 Teilnehmern von MAN und dem Turbinenhersteller MTU am Münchner Stadtrand. Kundgebungen gab es auch in Würzburg, Nabburg und Dillingen, insgesamt beteiligten sich laut IG Metall 12.000 Arbeitnehmer. Der bayerische Bezirksleiter Johann Horn drohte den Arbeitgebern mit einer Ausweitung der Warnstreiks, sofern es in dieser Woche keine Einigung gibt.

Bisher gab es in dem bundesweiten Tarifkonflikt vier ergebnislose Verhandlungsrunden. Die IG Metall fordert acht Prozent mehr Lohn. Die Arbeitgeber haben für zweieinhalb Jahre einmalig 3000 Euro netto sowie eine bislang nicht bezifferte Erhöhung der Lohntabellen angeboten.

Am Donnerstag steht in Baden-Württemberg die nächste Gesprächsrunde an. Sofern es dort zur von beiden Seiten erhofften Einigung käme, wäre das ein Pilotabschluss mit bundesweiter Signalwirkung. «Die Arbeitgeberverbände haben nun eine allerletzte Chance, durch eine konstruktive Lösungssuche ihrer Verantwortung für die Branche und die Beschäftigten gerecht zu werden», sagte Horn dazu. «Dafür müssen sie jetzt allerdings einen sehr großen Sprung machen. Tun sie das nicht, bereiten wir für die kommende Woche ganztägige Warnstreiks in Bayern vor.»

In den vergangenen Tagen hatten sich allein in Bayern Zehntausende Metaller an den Warnstreiks beteiligt. Im Freistaat arbeiten rund 855.000 Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie, bundesweit sind es fast vier Millionen.

© dpa
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