Warnstreiks in München und anderen bayerischen Städten

Im Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst in Bayern erhöht die Gewerkschaft Verdi den Druck. Mehr als 10.000 Beschäftigte im Freistaat beteiligten sich am Dienstag an den Aktionen - von der Kita bis zur Müllabfuhr. Und am Mittwoch geht es weiter.
Beschäftigte der Münchner Stadtreinigung stehen bei einer Kundgebung während eines Streiks an einem Verdi-Stand. © Matthias Balk/dpa/Archivbild

Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Bayern haben einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Am Dienstag beteiligten sich Beschäftigte aus verschiedensten Bereichen und Bezirken an Ausstand und Kundgebungen. Die Gewerkschaft Verdi ging von einer «sicherlich fünfstelligen Zahl» aus - also mehr als 10.000 Menschen. Alleine zu den Kundgebungen in München und Regensburg kamen zusammen rund 9000 Beschäftigte. In der Landeshauptstadt waren es laut Polizei 6000 in Regensburg laut Verdi 2800 bis 3000.

Schwerpunkte waren die Gewerkschaftsbezirke München, Oberpfalz, Ingolstadt, Niederbayern, Oberfranken Ost und Schweinfurt. Dort war nach Gewerkschaftsangaben die gesamte Bandbreite des öffentlichen Dienstes von der Kindertagesstätte über Arbeitsagenturen und Kliniken bis zur Müllabfuhr betroffen.

Daneben gab es in einzelnen Bezirken auch Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr - unter anderem in Regensburg und Bayreuth. In München verzichtete Verdi nach ersten Erfolgen in den parallel zum öffentlichen Dienst verlaufenden Verhandlungen für den Nahverkehr darauf, U-Bahnen, Trams und Busse lahmzulegen.

Die Streikbereitschaft wird bei Verdi als sehr hoch beschrieben. Er habe in seinen 30 Jahren bei der Gewerkschaft noch nichts Vergleichbares erlebt, sagte der Geschäftsführer von Verdi, Heinrich Birner.

Weitere Aktionen soll es am Mittwoch in den Gewerkschaftsbezirken Mittelfranken, Niederbayern, Würzburg/Aschaffenburg, Oberfranken-West und -Ost geben. Die voraussichtlich größte Kundgebung wird in Nürnberg erwartet, wo die Gewerkschaft auf 8000 Teilnehmer hofft.

Am Donnerstag folgen noch der Gewerkschaftsbezirk Rosenheim sowie der Flughafen München, wo die für die Sicherheitskontrollen zuständigen Mitarbeiter von 8.00 bis 14.00 Uhr zum Ausstand aufgerufen sind. Verdi rechnet hier mit längeren Wartezeiten, nicht aber mit Flugausfällen.

Über die breiten Warnstreiks hinaus gibt es auch kleinere Aktionen in jeweils gerade nicht betroffenen Bezirken. So sind in Augsburg, wo die breiten Aktionen bereits am Montag stattfanden, für Mittwoch weitere Warnstreiks bei Abfallwirtschaft, Baureferat und Stadtwerken angekündigt. In Nürnberg begannen die Warnstreiks an den Kliniken bereits am Dienstag, in der Müllentsorgung sollen sie von Mittwoch bis Freitag dauern.

Im Bayern laufen aktuell mehrere Tarifkonflikte parallel. Im öffentlichen Nahverkehr gibt es zwar gleichlautende Forderungen wie im öffentlichen Dienst, die Verhandlungen sind aber separat. Im öffentlichen Dienst will Verdi für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber bieten schrittweise 5 Prozent mehr bei zweijähriger Laufzeit sowie 2500 Euro Einmalzahlung. Die dritte Verhandlungsrunde ist Ende März vorgesehen.

© dpa
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