Summerer zur Russland-Frage bei Olympia: «IOC auf Irrweg»

Sollen russische Sportler bei Olympia starten dürfen oder nicht? Die Antwort des IOC auf diese heikle Frage steht aus. Die Deutsche Vereinigung für Sportrecht positioniert sich klar.
Olympische Ringe
Die olympischen Ringe sind zu sehen. © Peter Kneffel/dpa/Symbolbild

Thomas Summerer, Präsident der Deutschen Vereinigung für Sportrecht, hat das IOC für seine Haltung in der Frage der Olympia-Teilnahme russischer Sportler kritisiert. Anstatt eine rote Linie zu ziehen, nachdem Russland wiederholt den olympischen Frieden verletzt habe, übe sich das Internationale Olympische Komitee in einer realitätsfremden Politik der Zugeständnisse und Beschwichtigungen, schrieb der 62-Jährige in der Zeitschrift «Sport und Recht». Das IOC sei «auf dem Irrweg».

Das Internationale Olympische Komitee hatte zuletzt Russland und Belarus auch mit Blick auf die Olympia-Qualifikation für Paris 2024 in Aussicht gestellt, den Sportlerinnen und Sportlern dieser beiden Länder unter bestimmten Voraussetzungen eine Rückkehr zu ermöglichen.

Das IOC träume davon, «Sport und Politik zu trennen. Doch Sport mit seiner Strahlkraft ist nicht unpolitisch», betonte Summerer. «Kein russischer Athlet gibt seine Herkunft, seine Unterstützung durch den Staat und seinen anerzogenen Patriotismus auf, wenn er in einen weißen 'neutralen' Sportanzug mit blauroter 'Kriegsbemalung' schlüpft.»

Im vergangenen Monat hatten Sportpolitiker aus 35 Nationen mit der Forderung nach einem Ausschluss russischer und belarussischer Athleten von den Olympischen Spielen 2024 in Paris den Druck auf das IOC erhöht. Schon jetzt sind Russland und Belarus von vielen internationalen Sportwettbewerben ausgeschlossen.

Die Deutsche Vereinigung für Sportrecht hatte vor einem Jahr betont, dass sie den Ausschluss von Russland wegen des Krieges für rechtmäßig und geboten halte, weil Russland die höchsten Werte des Sports, Frieden, Freiheit von Diskriminierung und Fairplay nicht achte.

«Die Politik des IOC läuft Gefahr, die Staatengemeinschaft zu spalten und einen Boykott heraufzubeschwören», warnte der renommierte Sportanwalt. «Immerhin lassen sich Regierungen aus 35 Staaten auf vier Kontinenten nicht für dumm verkaufen.»

© dpa
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