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Sturm sorgt für zahlreiche Einsätze und längere Bahnausfälle

Polizei und Feuerwehr im Dauereinsatz. Nach der großen Hitze kam in der Nacht zum Mittwoch ein großes Unwetter. Mehrere Menschen wurden teilweise schwer verletzt. Für Bahnfahrer können die Folgen noch länger spürbar sein.
Gewitter in Oberbayern
Blitze entladen sich über dem Kloster Andechs. © Peter Kneffel/dpa

Ein Unwetter mit heftigen Sturmböen hat in der Nacht zum Mittwoch in etlichen Orten Bayerns erhebliche Schäden verursacht, mehrere Menschen wurden verletzt. Polizei und Feuerwehr waren stundenlang im Dauereinsatz, um herabgefallene Äste und umgestürzte Bäume von Straßen und demolierten Fahrzeugen zu entfernen oder abgedeckte Dächer zu sichern. Der Bahnverkehr wird möglicherweise mehrere Tage beeinträchtigt sein.

Blitzschläge lösten mehrere Brände aus, es kam zudem zu Stromausfällen. Die Einsatzzentralen meldeten weit mehr als 1000 Einsätze innerhalb weniger Stunden. «Die Anrufe kamen im Minutentakt», berichtete die Münchner Feuerwehr. Die Bahnunternehmen kämpften auch nach Abzug des Gewittersturms tagsüber am Mittwoch noch mit zahlreichen Verspätungen und Zugausfällen.

Insbesondere Schwaben war von dem Unwetter nach der Hitze am Dienstag stark betroffen. In Biessenhofen bei Marktoberdorf im Ostallgäu rissen die starken Winde am Dienstag am späten Abend ein Zirkuszelt um. Zwei 25 und 33 Jahre alte Frauen wollten das Zelt mit zusätzlichen Seilen absichern, als eine Windböe das Zelt zerlegte, die beiden Frauen befanden sich darunter. Beide kamen mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus, der Sachschaden konnten zunächst nicht beziffert werden.

Nahe Olching im Landkreis Fürstenfeldbruck krachte ein entwurzelter Baum auf einen Wohnwagen, dadurch wurde ein 60-Jähriger schwer verletzt. Beim nordschwäbischen Tapfheim stürzte eine Radfahrerin, die sich wegen des aufziehenden Unwetters erschreckte. Sie wurde nur leicht verletzt, musste aber ebenfalls in eine Klinik gebracht werden.

Im oberbayerischen Weyarn flüchtete ein Pferd aus Panik vor dem Sturm von einem Hof und geriet auf die Autobahn 8. Da sich das Tier bei der Flucht schwer verletzte, musste das Pferd noch auf der Fernstraße eingeschläfert werden. In Friedberg bei Augsburg musste das historische Stadtfest vorzeitig abgebrochen werden. Besucher wurden in einer Schule und in einem Pfarrzentrum in Sicherheit gebracht, berichtete die Stadt.

Umgestürzte Bäume auf den Gleisen und beschädigte Oberleitungen sorgten am Mittwochmorgen für massive Probleme im Bahnverkehr. Im gesamten Netz der S-Bahn München waren zeitweise keine Fahrten möglich. Auf mehreren Linien wurde ein Ersatzverkehr per Bus eingerichtet.

Im Großraum Allgäu berichtete die Deutsche Bahn (DB) davon, dass Zugfahrten weiträumig eingestellt worden seien. Beeinträchtigungen gab es auch auf den Strecken der Bayerischen Regiobahn und der Südostbayernbahn.

Auch die viel genutzte Strecke von München nach Augsburg und weiter nach Ulm wurde lahmgelegt. «Diese Strecke ist derzeit gesperrt und bis auf weiteres nicht befahrbar», teilte das Bahnunternehmen Go-Ahead, das dort die Regionalbahnen betreibt, am Vormittag den Kunden mit. Auch die ICE-Züge von München Richtung Stuttgart konnten nicht fahren, die Bahnen wurden über Nürnberg umgeleitet.

Die Fernverkehrsstrecke von München über Lindau am Bodensee bis in die Schweiz war zunächst ebenfalls nicht mehr nutzbar. Die DB kündigte an, dass die Reparaturen an den beiden Fernstrecken bis zum Mittwochabend andauern könnten. Die Instandsetzung der betroffenen Regionalstrecken könnte sogar mehrere Tage dauern, kündigte das private Bahnunternehmen Go-Ahead an.

Zehntausende Haushalte hatten nach dem Unwetter auch keinen Strom mehr. Betroffen war das Netz der Bayernwerk Netz GmbH in den Regionen Oberbayern und Ostbayern, berichtete das Unternehmen. Grund für die Ausfälle waren Blitzeinschläge in mehrere Umspannwerke.

Auch im Südwesten Deutschlands gab es erhebliche Schäden - besonders im Saarland. In Asweiler in der Gemeinde Freisen (Landkreis St. Wendel) entwickelte der Sturm erhebliche Zerstörungskraft und wütete in einer Schneise von etwa 100 Metern, wie die Polizei mitteilte. Rund 30 Gebäude seien dort beschädigt worden, sagte der saarländische Innenminister Reinhold Jost (SPD).

In Österreich meldeten die Einsatzkräfte zahlreiche Einsätze - besonders in den Bundesländern Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Oberösterreich. Auch dort wurden Menschen verletzt.

Die Meteorologen warnten auch für Mittwoch noch einmal vor dem Risiko von neuen Gewittern. In den kommenden Tagen soll sich das Wetter dann zunächst beruhigen. Der Deutsche Wetterdienst kündigte bis zum Wochenende sommerliches Wetter mit einzelnen Schauern und Temperaturen um die 30 Grad an - und damit steigt auch wieder das Gewitterrisiko.

© dpa
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