Die neun staatlichen Spielbanken Bayerns habe eine lange Dauerkrise offensichtlich endgültig überwunden. Die Bruttospielerträge werden in diesem Jahr voraussichtlich so hoch ausfallen wie seit 2007 nicht. Das sagte Claus Niederalt, der Präsident der staatlichen Lotterie- und Spielbankverwaltung, am Freitag in München. Die Zeiten roter Zahlen sind nach Niederalts Worten ebenfalls vorüber.
Im vergangenen Jahr erreichten die Bruttospielerträge bereits wieder eine Summe von 106 Millionen Euro. Dieses Jahr könnte es noch mehr werden: Im ersten Halbjahr ließen die Spieler 60 Millionen Euro in den Kassen. «Wir gehen davon aus, dass wir das in den kommenden Monaten halten werden», sagte Lottochef Niederalt.
Damit sieht es aus, als ob die Spielbanken eine sehr lange schwierige Phase endgültig hinter sich gelassen hätten, die vor fünfzehn Jahren begonnen hatte und während derer mehrere Häuser mehrfach Verluste schrieben. Verlässlich gute Geschäfte machte eigentlich nur die größte Spielbank in Bad Wiessee am Tegernsee. Die Spielbankenkrise war über die Jahre immer wieder Thema im Landtag.
Eine Ursache der Schwierigkeiten war die Einführung des Rauchverbots 2007 - zunächst noch mit Ausnahmen, ab 2010 nach einem Volksentscheid dann komplett. Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen monatelangen Schließungen hatten die Einnahmen der Spielbanken dann noch weiter einbrechen lassen.
Hohe Inflation, schwache Konjunktur und Ukraine-Krieg jedoch haben zumindest bislang geringere Auswirkungen als ehedem die Einführung des Rauchverbots. «Unsere Kunden reagieren nicht sehr stark auf Krisen», sagte Niederalt dazu.
Profitabler als die Spielbanken ist seit jeher das Lotto. Im ersten Halbjahr setzte die Lotterie- und Spielbankverwaltung insgesamt 622 Millionen Euro um. Die Lotterien schütteten davon 304 Millionen Euro Gewinne aus. Der höchste Gewinn war ein Euro-Jackpot von 74 Millionen Euro. Wie immer wird die Identität des oder der Betreffenden geheim gehalten. Der größte Gewinner aber ist immer der Staat: Die Lotterieverwaltung führte 217 Millionen Euro in die öffentlichen Kassen ab.