Überglücklich nach der DFB-Pokal-Sensation gegen den FC Augsburg herzte Unterhachings Präsident Manfred Schwabl Maskottchen Fonsi, seine Spieler warteten nicht lange mit dem Start ihrer Kabinenparty. Im kleinen Hexenkessel hat die Spielvereinigung den Bundesligisten blamiert und in der ersten Runde des DFB-Pokals rausgeworfen.
Gegen den forschen Drittligaaufsteiger unterlag der FCA am Sonntag vor den Toren Münchens völlig verdient mit 0:2 (0:1). Die Dauerläufer von der SpVgg Unterhaching dürfen sich über 431 200 Euro Prämie für den Einzug in die zweite Hauptrunde freuen. Der runderneuerte FC Augsburg hat eine Woche vor seinem Bundesligaauftakt gegen Borussia Mönchengladbach einen ersten Warnschuss abbekommen.
«Von den Fans elektrisiert, der Funke ist übergesprungen, das hat uns super viel Kraft gegeben, es war saugeil», gab Hachings Kapitän Josef Welzmüller zu Protokoll. Markus Schwabl, Spieler, Sportdirektor und Sohn von Manfred Schwabl, kündigte derweil eine ausgelassene Feier an. «Zwischen zwei und acht Halbe werden wir schon trinken», meinte der 32-Jährige nach dem Festtag. Widerworte hat Markus Schwabl ohnehin nicht zu erwarten als Vereinsfunktionär. «Ich darf das ja selber entscheiden», meinte er lachend.
Matchwinner bei den Hachingern vor 12.500 Zuschauern im ausverkauften Alpenbauer Sportpark war Stürmer Mathias Fetsch, der in der 28. Minute für Riesenjubel auf den Rängen sorgte. «Das sind einige Highlights, die heute auf mich zukamen», berichtete der «Mann des Spiels» abgekämpft, aber glücklich nach dem Spiel.
Unmittelbar vor dem Abpfiff ließ Boipelo Mashigo das Stadion dann komplett ausflippen. Mehr als die dicke Ausgleichschance durch den neuen Kapitän Ermedin Demirovic kurz vor dem Seitenwechsel war bei den trägen Augsburgern nicht drin.
Im «kleinen Hexenkessel», vor dem Augsburgs Trainer Enrico Maaßen noch gewarnt hatte, machten die Hachinger richtig Lärm - auf und abseits des Rasens. Vor dem Spiel wurden Schüsse in die Luft abgefeuert, in der Halbzeitpause kamen die Zuschauer in den Genuss des Brauchs Goaßlschnalzen, bei dem Peitschenhiebe krachen.
Die Behäbigkeit der Augsburger bestrafte in der ersten Hälfte mit einem trockenen Linksschuss Fetsch, der von der Ablage seines Sturmkollegen Patrick Hobsch profitierte. Der Erstligist kam bei herrlichem Sommerwetter nie auf Betriebstemperatur. Kurz vor der Halbzeit scheiterte Augsburgs Demirovic am sicheren Schlussmann René Vollath.
Als «David gegen Goliath» hatte Hachings Vereinspräsident Schwabl die reizvolle Auftaktpartie für seinen Drittligaaufsteiger bezeichnet. Und sein David kämpfte, rackerte und attackierte überfallartig bis zum Schluss.
Die Augsburger mit ihren vier Neuen (Torwart Finn Dahmen, Verteidiger Patric Pfeiffer, Mittelfeldspieler Tim Breithaupt und Stürmer Sven Michel) in der Anfangsformation waren weiter viel zu statisch. Mashigo setzte den umjubelten Schlusspunkt für Haching. Die Augsburger wurden indes von ihren rund 4000 mitgereisten Fans ausgepfiffen.