Seit April wird der drittgrößte bayerische Solarpark «Brunnen VI» auf 65 Hektar im altbayerischen Donaumoos gebaut. Die Gemeinde Brunnen sieht keine Gefahr für das Moor und schreibt in ihrem Flächennutzungsplan, der Solarpark stehe nicht im Widerspruch zum staatlichen Donaumoos-Entwicklungskonzept - darin sind Maßnahmen gegen Moorschwund festgehalten. Beeinträchtigungen für Grundwasserneubildung sowie Regenrückhalt könnten ausgeschlossen werden.
Vor zwei Jahren hatte die Staatsregierung angekündigt, mit einem dreistelligen Millionenbetrag über zehn Jahre eine Renaturierung im Donaumoos voranzutreiben. Bis 2030 sollen auf 2000 Hektar das Wasser am Abfließen gehindert und der Boden wieder vernässt werden. Intakte Moore speichern große Mengen klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2).
Niedermoorböden sollten nicht als Standort für Photovoltaik-Anlagen herhalten, wenn sie sich zur Moor-Renaturierung eigneten, sagte Mergner. «Das Moos muss seinen Beitrag zum Klimaschutz dadurch leisten, dass durch das Anheben des Grundwassers die Zersetzung des Moorbodens in Treibhausgase gestoppt wird.» Wenn im Moor auf der Oberfläche klimaneutraler Strom erzeugt und zugleich im Boden das Torf weiter zersetzt werde und klimaschädliche Gase ausstoße, bringe einen das im Kampf gegen den Klimawandel nicht weiter. Vielmehr sollten Solaranlagen auf Dächern gebaut werden.