Nagelsmann-Agentur: «Kein Kontaktversuch der Bayern»

Die Trennung von Trainer Julian Nagelsmann bleibt Gesprächsthema beim FC Bayern. Wer hat wen wann angerufen? Am Samstag meldet sich Nagelsmanns Management.
Julian Nagelsmann
Trainer Julian Nagelsmann steht vor einem Spiel an der Seitenlinie. © Federico Gambarini/dpa/Archivbild

Der genaue Ablauf bei der Trennung des FC Bayern von Trainer Julian Nagelsmann sorgt weiter für Verwirrung. Der Pay-TV-Sender Sky zitierte am Samstagabend das Management des 35-Jährigen, das mitteilte, es habe vor den Medienberichten «keinen Kontakt und keinen Kontaktversuch der Bayern» gegeben. «Das Management von Julian Nagelsmann hat selbst nach diversen Gerüchten in den Medien bei Hasan Salihamidzic angerufen», schrieb die Agentur Sports 360 laut Sky.

Nagelsmann war am Freitag, den 24. März, zum entscheidenden Gespräch in die Bayern-Zentrale in die Säbener Straße gefahren. Im Anschluss verkündete der Rekordmeister die Trennung sowie die Verpflichtung von Nachfolger Thomas Tuchel. Über beide Personalien war aber bereits am Donnerstagabend ausgiebig berichtet worden. Sportvorstand Salihamidzic hatte am Sonntag im Sport1-«Doppelpass» gesagt: «Der Erste, den wir angerufen haben, war Julian Nagelsmann.» Nagelsmanns Agentur reagierte zunächst nicht auf eine dpa-Anfrage zu der Stellungnahme.

Salihamidzic sagte auch am Samstag bei Sport1, dass er direkt nach Tuchels Zusage mehrfach versucht habe, «Julian zu erreichen». Irgendwann habe er dessen «Management angerufen und dann habe ich nochmal Julian angerufen».

Bayern-Chef Oliver Kahn sagte vor dem 4:2 gegen Borussia Dortmund zwar, der Ablauf sei letztendlich «eine Katastrophe» gewesen, das habe aber daran gelegen, dass die Information zu Nagelsmann zu den Medien durchgestochen worden seien. «Das ist sicherlich keiner vom FC Bayern gewesen. (...) Wir schießen uns ja nicht selber in den Fuß», sagte Kahn. Den am Donnerstag noch im Urlaub befindlichen Nagelsmann nur am Telefon über die Entscheidung der Führungsriege zur Trennung zu informieren, sei nicht der Stil des FC Bayern. Deshalb sei das persönliche Gespräch notwendig gewesen.

«Es war von Anfang an klar, dass der Erste, der es erfahren soll, Julian Nagelsmann ist. Und auch nach diesem Leak haben wir das getan. Danach gab es keinen Kontakt mit irgendwelchen Medien», sagte Kahn. «Natürlich war es dann eine schwierige Situation.» Ausschlaggebend waren auch die Verhandlungen mit Tuchel. «Bevor Sie die Zusage eines Trainers oder eines Spielers nicht haben, können wir nicht vorher irgendwas besprechen oder rauslassen. Wir müssen schon einen sauberen Prozess einhalten, und das haben wir getan», sagte Kahn.

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, der mit Kahn schon während der Sky-Interviewrunde vor dem Topspiel verbal aneinandergeraten war, legte im Anschluss nach. «Die zeitliche Abfolge, so wie sie Kahn schildert, passt nicht zusammen», sagte Matthäus dem Nachrichtenportal «t-online». «Es ist immer leicht, von der Seitenlinie zu kritisieren. Es sind natürlich schwere Entscheidungen», sagte Bayern-Präsident Herbert Hainer.

© dpa
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