Der Angeklagte hatte im vergangenen Oktober in Neusäß bei Augsburg den Chef seiner Frau in der eigenen Wohnung getroffen, als er vorzeitig von der Arbeit kam. Laut Ermittlungen hatte der Chef der Frau nur bei der Montage eines Spiegels geholfen. Die Männer gerieten dennoch in Streit, der Ehemann holte sich zwei Messer aus der Küche und stach laut Anklage mehrfach in Richtung seines Kontrahenten.
Der Mann erlitt einen zwölf Zentimeter tiefen Stich in den Bauch und innere Verletzungen. Um dem Chef das Leben zu retten, drückte der Ehemann dann selbst ein Handtuch in die klaffende Wunde und alarmierte den Rettungsdienst. Dadurch konnte das Leben des Mannes gerettet werden.
Die Staatsanwaltschaft wertete die Hilfe als strafbefreienden Rücktritt vom versuchten Totschlag. Dadurch wurde der 38-Jährige nur wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Er muss nach dem Urteil ein Anti-Aggressions-Training machen und dem Opfer 14.000 Euro Schmerzensgeld zahlen.