LBV-Projekt: Mit kleinen Sendern Wiesenbrüter-Küken schützen
Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) hat nach eigenen Angaben in diesem Sommer mit technischer Hilfe elf Küken des Großen Brachvogel gerettet. Die Jungvögel des selten gewordenen Wiesenbrüters fallen oft Mähmaschinen zum Opfer. In drei Projektregionen im Oberpfälzer Donautal, oberbayerischen Donaumoos sowie im Altmühltal statteten LBV-Mitarbeiter 78 Jungtiere mit Radiotelemetrie-Sendern aus, so dass sie geortet werden konnten. Auf diese Weise würden Landwirte über die Standorte der Vögel informiert. Die Mahd würde dann verschoben, teilte der LBV am Dienstag mit. Die Landwirte erhielten Ausgleichszahlungen der Naturschutzbehörde.
Dass von den 78 besenderten Jungvögeln letztlich nur elf flügge geworden seien, zeige, welcher Aufwand notwendig sei, um überhaupt einige Jungtiere durchzubringen, sagte ein LBV-Sprecher. Die Küken würden aber nicht nur Mähmaschinen, sondern auch Beutegreifern wie Fuchs, Marder oder Greifvogel zum Opfer fallen.
Den Angaben nach verlassen die Küken zwischen Mai und Anfang Juni bereits einen Tag nach dem Schlupf ihre kleine Nist-Mulde in der Wiese. Die Elternvögel schützen die Kleinen zwar noch bei Kälte oder Regen und nehmen sie unter ihre Fittiche. Jedoch suchen die Küken selbstständig nach Nahrung und legen dabei beachtliche Strecken zurück. Mit Hilfe der Sender können sie wiedergefunden werden. Mittlerweile seien die Vögel in ihren Winterquartieren in Spanien und Portugal angekommen, berichtete der LBV-Sprecher.