Kopp wird evangelischer Landesbischof

Es war ein Novum in der Geschichte der Landeskirche: Tagelang blieb unklar, wie es nach der gescheiterten Wahl des neuen Landesbischofs weitergehen sollte. Nun gibt es ein Ergebnis. Und einen klaren Auftrag.
Wahl des neuen bayerischen Landesbischofs
Christian Kopp hält eine Rade nach seiner Wahl zum neuen Landesbischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern. © Sven Hoppe/dpa

Die Zitterpartie hat ein Ende: Der Münchner Regionalbischof Christian Kopp wird der neue Landesbischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern. Nach der zunächst gescheiterten Abstimmung am Wochenanfang setzte sich der 58-Jährige am Donnerstag in der Münchner Markuskirche im siebten Wahlgang gegen seine stärkste Mitbewerberin, die Landshuter Dekanin Nina Lubomierski (47), durch. Er nehme die Wahl mit Freuden und sehr großem Respekt an, sagte Kopp unmittelbar nach Bekanntwerden des Ergebnisses.

Kopp wird somit zum 1. November das Amt des derzeitigen Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm übernehmen, der am Reformationstag ausscheiden wird. Bedford-Strohm feierte just am Donnerstag seinen Geburtstag und bezeichnete den glücklichen Ausgang der Wahl als sein größtes Geschenk. Die Entscheidung war in dieser Woche nämlich zu einem regelrechten Wahlkrimi mutiert, nachdem der erste Anlauf am Montag nicht erfolgreich gewesen war und es lange unklar blieb, wie es nun weitergeht.

Zu den ersten Gratulanten des neuen Landesbischofs gehörte auch der katholische Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx. Er sei sich sicher, dass auch mit Kopp die «gepflegte ökumenische Zusammenarbeit gut fortgeführt und weiterentwickelt» werden könne, hieß es in einer Mitteilung des Erzbistums. Mit Kopp habe er stets verlässlich und vertrauensvoll zusammengearbeitet, auch bei besonderen Anlässen und in schweren Stunden. Marx mahnte aber auch: Ökumene sei «kein Selbstläufer».

Doch bevor es an die Arbeit geht, dürfte Kopp nach all der Aufregung erstmal eine Verschnaufpause brauchen: «Es ist wirklich total unwirklich», sagte der sichtlich gelöste 58-Jährige der Deutschen Presse-Agentur nach dem siegreichen Wahlgang. In den beiden Wahlgängen zuvor hatten Kopp und Lubomierski am Montag im Prinzip noch gleichauf gelegen. Das Kirchenrecht ließ daraufhin nur zwei Optionen zu: Eine komplette Neuauflage des gesamten Wahlverfahrens mit einer neuen Wahl im Herbst. Oder höchstens zwei weitere Abstimmungen auf der noch bis Freitag laufenden Frühjahrssynode.

Der Wahlvorbereitungsausschuss hatte am Donnerstag für ersteres plädiert, wurde aber von einer Mehrheit der 102 anwesenden Synodalen überstimmt. Daraufhin standen erneut Kopp und Lubomierski zur Wahl. Kurz darauf dann erst erleichtertes Raunen, dann großer Applaus im Kirchenraum: Kopp erzielte 56, Lobomierski 43 Stimmen, bei 3 Enthaltungen.

«Wir haben alle miteinander anstrengende Tage hinter uns. Diese anstrengenden Tage hinterlassen Spuren», schilderte Kopp in seiner Dankesrede. «Jetzt geht es darum, dass wir wieder zusammenfinden.» Bedford-Strohm zeigte sich zuversichtlich, dass dies unter Kopps Führung gelingen werde. «Der kann das, gerade mit solchen Wunden umgehen», sagte er mit Blick auf die teils hitzigen und sich bis spät in die Nacht hinziehenden Diskussionen an die Synodalen gewandt.

© dpa
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