Weihbischof Gössl: «Friede wächst aus innerer Zufriedenheit»
Der Bamberger Weihbischof Herwig Gössl hat in seiner Predigt am ersten Weihnachtsfeiertag die Menschen zu einem friedlichen Miteinander aufgerufen. Frieden sei die große Sehnsucht dieser Tage, sagte er am Sonntag laut Redetext in seiner Predigt im voll besetzten Bamberger Dom. Friede komme jedoch nicht automatisch allein durch die Ächtung von Krieg, durch das Schweigen der Waffen oder einen Friedensschluss. «Friede wächst vielmehr aus der inneren Zufriedenheit der Menschen, aus einer Haltung der Dankbarkeit, der Genügsamkeit und der Demut. Wer immer mehr haben und sein will als die anderen, der wird nie zu einem friedlichen Menschen.»
Nach dem Rücktritt des langjährigen Erzbischofs Ludwig Schick im Herbst liegt die Leitung des Erzbistums derzeit bei Gössl. Die Nachfolge Schicks auf dem Bischofsstuhl ist noch offen. Es ist völlig offen, wann Papst Franziskus einen Nachfolger ernennt.
Gössl rief in seiner Predigt auch zu Wachsamkeit auf - gegenüber allen Formen der Diskriminierung und Ausgrenzung. «Ich halte Wachsamkeit für wichtig, damit sich bei uns nicht Verhaltensweisen einschleichen oder kultivieren, die Menschen ausgrenzen und bedrohen», sagte er. «Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben, erst recht nicht unter Christen.»