Söder mit großer Delegation bei Requiem für Benedikt

Nicht nur deutscher, sondern auch bayerischer Papst: Der frühere Pontifex Benedikt XVI. blieb seiner Heimat stets eng verbunden. 2020 besuchte er ein letztes Mal sein früheres Zuhause. Nun erweisen ihm viele Bayern die letzte Ehre.
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) reist heute mit einer Delegation zum Trauergottesdienst für Papst Benedikt XVI. © Sven Hoppe/dpa/Archivbild

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) reist heute mit einer bayerischen Delegation zum Trauergottesdienst für den emeritierten Papst Benedikt XVI. nach Rom. Mit dabei sind Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft aus dem gesamten Freistaat, aber auch Repräsentanten des bayerischen Brauchtums wie die Gebirgsschützen.

Joseph Ratzinger, wie der bürgerliche Name Benedikts XVI. lautete, stammte aus dem oberbayerischen Marktl am Inn. In Traunstein ging er zur Schule, seine Wahlheimat war Pentling im Landkreis Regensburg.

Der 170-köpfigen Delegation des Ministerpräsidenten gehören das halbe Kabinett, Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) und mehrere Fraktionsvorsitzende an.

Für das Erzbistum München und Freising, in dem Benedikt von 1977 bis 1982 als Kardinal Joseph Ratzinger Erzbischof war, nimmt Kardinal Reinhard Marx an der Trauerfeier teil. Auch Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch sind dabei, ebenso Vertreter der katholischen Laien.

Regensburgs Bischof Rudolf Voderholzer war ebenso wie Passaus Bischof Stefan Oster bereits am Dienstag nach Rom aufgebrochen.

Auf vielen Wegen reisten Gläubige aus dem Freistaat nach Rom, um «ihrem» Papst das letzte Geleit zu geben. Das bayerische Pilgerbüro hat drei Busse losgeschickt. Aus Benedikts Geburtsort Marktl am Inn und aus seinem späterem Wohnort Pentling fahren Gruppen nach Rom. Rund 200 bayerische Gebirgsschützen, deren Ehrenmitglied Benedikt war, brachen in eigenen Bussen auf.

Söder hatte den früheren Pontifex als einen der «größten Theologen des letzten Jahrhunderts» gewürdigt, besonders aber Benedikts Heimatliebe hervorgehoben. «Er trug seine Heimat immer im Herzen.» Für Donnerstag ordnete Söder erneut Trauerbeflaggung an.

Die Sicht auf den als streng konservativ geltenden Ex-Papst, der als Erzbischof von München und Freising auch «Panzerkardinal» genannt wurde, bleibt kontrovers. Neben vielen Würdigungen gab es nach seinem Tod in Bayern auch kritische Stimmen, insbesondere zum Umgang Benedikts mit dem Missbrauchsskandal. Opferinitiativen werfen ihm hier Fehler und Uneinsichtigkeit vor. Der Landeshauptmann der Gebirgsschützen, Martin Haberfellner, wiederum beanstandete eine überzogene Kritik an dem gerade Gestorbenen. «Das gehört sich nicht.»

Den Trauergottesdienst wird Papst Franziskus zelebrieren. Dass ein Papst einen anderen beerdigt, ist ein historischer Vorgang - und eine Folge von Benedikts spektakulärem Rücktritt 2013 nach acht Jahren als Papst.

Der Leichnam des früheren Pontifex soll dann im ehemaligen Grab seines Amtsvorgängers Johannes Paul II. im Petersdom beigesetzt werden.

© dpa
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