Mithäftling half Polizei bei Fahndung nach geflohenem Mörder

Ein Mithäftling des im Januar aus dem Amtsgericht Regensburg geflohenen Mörders hat der Polizei bei der Fahndung geholfen. Der Häftling habe sich am Tag nach der Flucht an Beamte der Justizvollzugsanstalt in Würzburg gewandt und sei noch am Abend von Polizisten befragt worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Regensburg am Donnerstag. Zunächst hatten «Nürnberger Nachrichten», «Nürnberger Zeitung» und «Mittelbayerische Zeitung» berichtet.
Eine geschlossene Pforte in einer Justizvollzugsanstalt. © Frank Molter/dpa/Symbolbild

Der Häftling habe der Polizei von einem Minihandy des Geflohenen berichtet, über das er selbst mehrfach seine Frau angerufen habe. Die Ermittler hätten daraufhin die Frau des Häftlings aufgesucht und die Nummer des Minihandys überprüft, sagte der Sprecher. Auch habe er von einer möglichen Fluchtroute über Frankreich berichtet. Da Ermittler die Nummer anschließend überwacht hätten, sei es möglich gewesen, das Handy auf dem Weg von Regensburg in Richtung Frankreich zu verfolgen. Französische Polizisten nahmen den Algerier in dem Nachbarland schließlich fest.

Der Mithäftling will laut den Zeitungsberichten zudem bereits vor der Flucht ein Gespräch des später Flüchtigen zu den Plänen der Flucht mitgehört haben. Nach Angaben des Sprechers der Staatsanwaltschaft gibt es dafür keine Beweise. Die Ermittlungen zur Flucht des verurteilen Mörders laufen noch. Sie würden gegen Unbekannt geführt. Zwei Personen gelten demnach als Verdächtige, da der 40-Jährige während seiner Flucht bei diesen untergebracht gewesen sein soll.

Der Mann war am 5. Januar in einer Verhandlungspause aus dem Amtsgericht Regensburg entkommen. Am fünften Tag seiner Flucht fassten ihn Fahnder im Auto seiner Schwester in Frankreich. Er war 2013 wegen Mordes an einer Kiosk-Besitzerin in Nürnberg zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden und saß in Straubing im Gefängnis. Wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte dort war er nach Würzburg verlegt worden und musste sich vor dem Amtsgericht Regensburg verantworten.

© dpa
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