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«Ideenzug» der Bahn: Sieht so der zukünftige Nahverkehr aus?

Panoramasitze, 27-Zoll-Bildschirme und rückenfreundliches Design: Die Deutsche Bahn gibt mit dem sogenannten Ideenzug Einblicke in ihre Vision der Zukunft. Einige Kritiker monieren, die Bahn sollte das Geld lieber an anderer Stelle ausgeben.
Deutsche Bahn
Das Logo der Deutschen Bahn (DB). © Hauke-Christian Dittrich/dpa/Symbolbild

Ergonomische Sitze, Panoramasessel, Eckbänke, 27-Zoll-Bildschirme, CO2-neutrale Bodenbeläge, viel Platz für Koffer, Kinderwagen und Co. - so könnte aus Sicht der Deutschen Bahn (DB) Reisen in Regionalzügen in der Zukunft aussehen. Einen Vorgeschmack liefert nun der «Ideenzug», der vom 3. Juli an im Südosten Bayerns unterwegs sein soll. «Er macht den Nahverkehr nachhaltiger, komfortabler und attraktiver», sagte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) bei der Premierenfahrt am Freitag. 

«In unseren Zügen sollen Fahrgäste die Reisezeit noch sinnvoller nutzen können, sei es für Entspannung, Arbeit oder gemeinsame Familienzeit. Er funktioniert wie ein Baukasten: Einzelne Elemente wollen wir bis 2026 bundesweit in mehr als 500 Zügen übernehmen», sagte Evelyn Palla, Vorständin der Deutsche Bahn Regio AG. Konkret heiße das: Große Tische und Doppelsitze für Familien, vier Bürokabinen mit bequemem Sitz und großem Bildschirm und ein Tresen mit hohen Sitzbänken zum lockeren Beisammensitzen.  

Doch nicht bei allen löst der moderne Doppelstockwagen Begeisterung aus: «Die Deutsche Bahn hat wirklich andere Probleme, als neue Züge zu entwerfen», sagte Dieter Doege, Hamburgs Nahverkehrsberater. «Vor allem nützen die neuen Züge gar nichts, solange die Gleise so marode sind.» Gerade in Bayern, mit den vielen eingleisigen Strecken, wo ein verspäteter Zug den bis dahin pünktlichen Gegenzug ausbremse, sollten neue Wagen laut Doege eher die kleinere Sorge sein.

«Ideen zu haben und Neues auszuprobieren ist immer gut», sagte ein Sprecher des Landesverbands Pro Bahn Bayern. «Aber am Ende muss es auch funktionieren. Und vor allem müssen der tägliche Betrieb und der normale Fahrplan laufen.» Die Strecke zwischen München und Mühldorf sei sowieso eine der Vorzeigestrecken der Deutschen Bahn. Andererseits aber gebe es beispielsweise auf der Strecke von Garmisch nach Mittenwald massive Probleme. Laut Sprecher dürfte es nicht sein, dass einzelne Strecken so vernachlässigt werden, während andere sich ständig weiterentwickeln.

Auch der Verkehrsclub Deutschland (VCD) sei grundsätzlich offen für das Konzept des «Ideenzugs», da die neuen Elemente den Fahrgästen einen komfortablen Vorteil bieten, sagte ein Vertreter des VDC Landesverbands Bayern. Allerdings sei abzuwarten, ob die Züge mit dem futuristischen Wagen noch genügend Kapazitäten aufweisen könnten. Laut Sprecher braucht die Bahn ein stimmiges Gesamtkonzept, um die für gewöhnlich hohe Auslastung auf der Strecke von München nach Mühlheim abfangen zu können. Acht statt sechs Wagen pro Zug und regelmäßigere Abfahrten könnten laut VDC hier die Lösung sein. 

Der «Ideenzug» solle vom 3. Juli an täglich mehrfach auf der Strecke zwischen München Hauptbahnhof und Mühldorf am Inn unterwegs sein, teilte die Bahn mit. Für die Fahrt genüge ein reguläres Nahverkehrsticket. Um die Bürokabinen und Komfortsessel nutzen zu können, brauchen Fahrgäste ein Ticket für die erste Klasse.

© dpa
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