Gottesdienste und Prozessionen am Karfreitag

Verraten, verurteilt, verspottet - und schließlich am Kreuz gestorben: Gläubige in ganz Bayern haben am Karfreitag mit Gottesdiensten, Prozessionen und Kreuzweg-Andachten an Jesu Tod gedacht.
Lohr am Main
Angehörige der Handwerkszünfte bereiten ein Kreuz mit Jesusfigur für die Karfreitagsprozession vor. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Am Karfreitag haben katholische und evangelische Kirche in Bayern an den Leidensweg Jesu erinnert. Auch der russische Angriffskrieg auf die Ukraine stand im Fokus. Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, sagte in seiner Predigt: «Wir leben in einer Zeit des Krieges in Europa, wir sehen diese furchtbaren Bilder.»

Am Kreuz werde sichtbar, «nicht, wer mit Panzern über andere Länder herfällt», gehe als Sieger vom Platz. Im Kreuz sei vielmehr die geheimnisvolle Barmherzigkeit Gottes sichtbar. «Das Kreuz ist für uns ein Zeichen der Hoffnung, wir sollten als Christinnen und Christen in diesem Land Zeugen der Hoffnung sein. Geben wir nicht auf, dieses Zeugnis allen Menschen zu schenken», sagte Marx am Karfreitag im Liebfrauendom.

Der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm appellierte erneut an die Christinnen und Christen in Russland, den Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht länger hinzunehmen: «Wehrt euch dagegen! Lasst uns alle gemeinsam Wege heraus aus diesem Verderben für die ukrainische und die russische Nation finden!»

Die Passionsgeschichte habe auch nach 2000 Jahren noch eine große Kraft, sagte er in der Münchner Matthäuskirche. «Sie berührt uns so sehr, weil all das vorkommt, was wir selbst aus unserem Alltag kennen, womit wir selbst kämpfen.»

In Lohr am Main in Unterfranken versammelten sich bei Regenwetter zahlreiche Menschen, um an den Leidensweg Jesu zu erinnern. Bei der traditionellen Karfreitags-Prozession wurden gut eine Stunde lang 13 lebensgroße Holzfiguren schweigend durch die Gassen der Altstadt getragen.

Seit 1658 ziehen die Angehörigen von Handwerkerinnungen und ihre Nachfahren durch die idyllische Fachwerkstadt. Diese Karfreitagsprozession gilt als eine der ältesten im deutschsprachigen Raum.

Pandemiebedingt war die Prozession mit jährlich Tausenden Zuschauern in den vergangenen drei Jahren nicht in der üblichen Form abgehalten worden. Die Bildnisse wurden in Kirchen und an öffentlichen Plätzen aufgestellt, damit die Gläubigen diese selbstständig ablaufen konnten. Der Grundgedanke der Prozession war einst, den Menschen, die nicht in der Bibel lesen konnten, den Glauben nahe zu bringen.

© dpa
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